So sieht der „neue“ DAX aus
Im Deutschen Aktienindex sind die 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes gelistet. Daher liegt es in der Natur der Sache, dass sich die Zusammensetzung des Index´ ab und an ändert. Im Jahr 2018 kam bereits Covestro, ein Chemiekonzern, der Werkstoffe herstellt, neu hinzu (Hervorgegangen aus der Bayer AG).
Nun ist es amtlich geworden: es wird erneut eine Änderung geben: die Wirecard AG, ein Technologie-und Finanzdienstleistungs-Unternehmen aus der Nähe von München wird in den DAX aufrücken. Auf Platz 31 rutschen, und damit aus dem DAX fallen, wird die Commerzbank.
Regeln des DAX´ ändern sich
Zeitgleich wird es ein paar neue Regelungen im DAXgeschehen geben. So können Aktien dann in mehreren Indizes vertreten sein. Änderungen birgt das vor allem für den MDAX, der mitunter scherzhaft zweite Liga der Indizes genannte Index.
Welche Werte kommen in den DAX?
Die größten Werte des Landes kommen in den DAX; doch wie werden diese ermittelt? Zwei Kriterien werden zu Hilfe genommen, um deren Stellenwert zu listen: eines ist die sogenannte Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien eines Unternehmens, also der Kurs je Aktie multipliziert mit der Zahl der handelbaren Aktien. Das zweite Kriterium ist der Handelsumsatz. Hier wird geprüft, wie häufig eine Aktie an der Börse gehandelt wird. Wer in beiden Kriterien zu den 45 größten Werten zählt, wird in die Liste aufgenommen (sortiert nach Größe), wobei die 30 Größten den DAX bilden. Die Stellen ab Nummer 31 auf der Liste wandern in den MDAX. Hier sind 50 Aktienunternehmen gelistet.
Bislang: nur in einem Index
Eine Ausnahme unter den Indizes bildet der TecDAX. Hier sind nur Technologieunternehmen gelistet, und zwar auch nach Größe sortiert. Hatte es ein Unternehmen geschafft, so groß zu werden, dass es in den DAX kam, musste es den TecDAX verlassen, auch wenn es dort eigentlich dem Geschäft nach hingehörte.
Änderung des Regelwerks
Nun wird sich die Zusammensetzung der Indizes ändern. Die Trennung zwischen Technologie-Index und Nicht-Technologie-Index wird aufgehoben. Das heißt, es darf ein Unternehmen dem Grunde nach zum TecDAX gehören, aber dennoch der Größe nach im DAX oder MDAX sein. Der MDAX wächst ab 24. September von den bislang 50 auf 60 Werte. Der DAX verbleibt bei 30 Werten, der TecDAX ebenso, und der SDAX (Rangfolge nach MDAX) wird mit 70 Werten ebenfalls aufgestockt.
Wirecard neues DAX-Mitglied
Dass Wirecard in den DAX aufsteigt, hat nichts mit den neuen Regeln zu tun. Denn das liegt einzig daran, dass es bei der vierteljährlichen Überprüfung durch gestiegene Werte nun zu den 30 Größten gehört. Neu ist allerdings, dass der Wert dennoch im TecDAX verbleiben darf.
