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Festgeld – Hoffnung auf mehr?

9. August 2015

Griechenland kein Thema mehr?
Die Krise in Griechenland mit all ihren Facetten hat Europa (und darüber hinaus) in Atem gehalten. Über Wochen, ja Monate, waren die Medien damit beschäftigt, die Thematik abzuarbeiten. Die Presse hatte täglich neue Schlagzeilen und die Nachrichten der Fernsehsender plärrten fast stündlich den gleichen Text. Immer wieder Griechenland. Das ging vielen Menschen doch schon auf den Keks. Die Vielzahl der Verhandlungen der einzelnen Institutionen und Gremien mit den Vertretern der griechischen Regierung und auch untereinander glichen schon einem jahrmarktlichen Treiben. Die Leute waren froh, als das ein Ende hatte. Wie auch immer das Ergebnis war. Aber Ende? Nein, davon kann keine Rede sein. Und Griechenland ist auch keineswegs gerettet und das Thema eines Grexit für Griechenland ist lediglich auf Eis gelegt. Aber das Eis wird allmählich schmelzen, denn die Temperaturen im Umfeld sind viel zu hoch.
Und wenn man dieser Tage lesen und hören kann „Griechenland hat Zinsen fristgemäß gezahlt“, so bedeutet das, 186,3 Mio. Euro sind an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überwiesen. Na bravo.
Am 4. September wird die nächste Tranche an den IWF fällig. Hier handelt es sich um rund 307 Mio. Euro. Und so verhandelt man gegenwärtig weiter um Geld für Griechenland. Ein drittes Hilfspaket soll her. Der zur Debatte stehende Betrag sind bescheidene 86 Milliarden Euro. Noch ist es hauptsächlich die deutsche Seite, die als Voraussetzung dafür klare Forderungen erhebt und diese auch benennt. Junker & Co. sehen das aber offenbar nicht so eng. Und so stellt sich auch hier wieder die Frage, ob Deutschland nicht doch wieder einknicken wird.
Die deutsche Kanzlerin hat die derzeitige „Lösung“ der Griechenlandfrage als gut und richtig bezeichnet.
Das Geld ist weg. Oder glaubt wirklich jemand daran, dass Griechenland in der Lage sein wird, seine Schulden je aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln zu bezahlen? Griechenland hat im ersten Halbjahr 2015 etwa 8,5 Prozent weniger Steuern eingenommen als dies im Vorjahreszeitraum der Fall war. Die öffentlichen Ausgaben sind eingebrochen. Griechenlands Wirtschaft liegt am Boden
Die Geldgeber und Griechenland verhandeln, die Wirtschaft des maroden Landes taumelt in den Abgrund. Betroffen sind insbesondere kleine Unternehmen. Nach einer Umfrage haben neun von zehn befragten Unternehmen Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Bei drei von zehn brach der Umsatz um bis zu 70 Prozent ein. Und die Griechen tun sich schwer, Vorleistungen in Form von konkreten Reformen zu erbringen. Das jedoch erwarten einige Geldgeber. Herr Junker jedoch gibt sich zuversichtlich. Wenn bis zum 20. August keine Einigung mit den Geldgebern über ein weiteres Hilfspaket zustande kommt, müsse eben (so Junker) eine Brückenfinanzierung arrangiert werden. Nur so könne Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der EZB bzw. dem IWF nachkommen. Wie soll das in Zukunft weitergehen?
Die erreichte und auch von der Bundeskanzlerin so gelobte „Lösung“ mit Griechenland ist gar keine. Die Probleme sind nur aufgeschoben, nicht gelöst. Es ist nicht die Frage, ob man sich erneut mit dem Thema Griechenland und seinen Problemen beschäftigen muss, die Frage ist lediglich, wann das der Fall sein wird. Kommt dann der Grexit?
Hat das griechische Desaster Auswirkungen auf die schon lange anhaltende Niedrigzinsphase? Oder ist es gar die Ursache dafür? Nein. Für die niedrigen Zinsen ist das Griechenlandproblem nicht verantwortlich. Die Hauptgründe dafür sind im Umfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise zu suchen die Europa vor Monaten erwischt hat. Und da spielt Griechenland wahrlich keine Hauptrolle. Vielmehr waren die Einbrüche in den süd- und südwestlichen europäischen Ländern der Kern der Misere. Viele der dort gestarteten Reformen haben inzwischen gegriffen und zeigen eine positive Entwicklung bei den Wirtschaftszahlen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik den besagten Erscheinungen angepasst und die Zinsen sukzessive gesenkt. Das Ziel: Den verschuldeten Staaten soll geholfen werden, deren Schuldenlast gesenkt und die Banken sollen animiert werden, billige Kredite zu vergeben. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Wirtschaft wieder anzukurbeln und in Schwung zu bringen.