Immobilienfonds entdecken Amerika
Offene Immobilienfonds haben im großen Stil in Büroimmobilien investiert. Doch dieser Markt scheint nun gesättigt und so haben sich die Fondsmanager nach etwas Neuem umgesehen. Fündig wurden sie in den USA. Rund ein Drittel der Investitionen ging im vergangenen Jahr nach Nordamerika.
Lukrative Anlagen in Nordamerika
Die 16 entsprechenden Fonds gaben im letzten Jahr über 6 Milliarden Euro aus – rund ein Drittel davon gingen in die USA. Die berichtet die Ratingagentur Scope. Union Investment ist Spitzenreiter mit fast anderthalb Milliarden Euro.
Gründe für die „Flucht“ aus Deutschland
Brexit und hohe Preise am Markt der Büroimmobilien – so schätzen Experten die Ursachen dafür ein, dass die Fonds nicht mehr so gern in Deutschland investieren. Noch vor drei Jahren war das anders – da blieb fast die Hälfte der Gelder im Inland.
Als Ergebnis der Euro-Krise wird beschrieben, dass von den derzeitigen Fonds nur fünf wirklich verfügbar seien. Einige Fonds mussten abgewickelt werden, da die Anteile von den Anlegern zurückgefordert worden sind. Neue Vorgaben sorgen dafür, dass die Käufer ein Jahr warten müssen, ehe sie ihre Anteile zurückgeben können, wenn sie dies beantragt haben.
Immobilien sind längst nicht mehr so begehrt wie vor einigen Jahren
Doch nicht nur die Immobilienfonds müssen Verluste in Deutschland hinnehmen. Auch die privaten Immobilienkäufe sind rückläufig. Das liegt vor allem daran, dass der Weg zum Eigenheim immer steiler wird. Die Preise sind hoch, die Nebenkosten ebenfalls. Außerdem machen immer neue gesetzliche Vorgaben und Bauvorschriften den Häuslebauern das Leben schwer. Und nicht zuletzt werden die kommunalen Abgaben immer höher, wie Straßenausbaubeiträge oder auch ein Kläranlagenbau der örtlichen Wasserwirtschaft.
Alles in allem ist die Zeit also nicht rosig für inländische Immobilien, die unter Umständen bald keiner mehr haben möchte – weder als Geldanlage, noch als Wohn- oder Geschäftshaus.