HypoVereinsbank nicht mehr selbstständig
Die besonders in den letzten 15 Jahren sehr wechselvolle Geschichte der HypoVereinsbank, einem der ersten Bankhäuser Deutschlands mit Ursprüngen im 19. Jahrhundert, hat nun dazu geführt, dass die HypoVereinsbank praktisch nicht mehr existent ist.
Das äußere Erscheinungsbild einer eigenständigen Bank hatte die HypoVereinsbank noch lange aufrecht erhalten – bis heute. Doch jetzt spricht die italienische UniCredit ein Machtwort.
Die Pressemitteilung lautet:
„UniCredit und HypoVereinsbank bündeln ihre Kräfte und werden die erste wahre europäische Bank“. Diese Pressemitteilung war das Ergebnis eines langen Beratungstages beider Bankhäuser.
Dass die beiden Bankhäuer „gemeinsame Sache machen“, ist seit 13 Jahren Bankenrealität. Damals sprach man von dem „Zusammenschluss zweier annähernd gleicher Partner“. Davon kann heute keine Rede mehr sein. Die Eigenständigkeit der bayrischen Traditionsbank ist mehr und mehr beschnitten worden und nach Mailand abgewandert. Wichtige Entscheidungen kommen aus Italien.
Dieser Prozess hat sich über die Jahre eingeschlichen und immer mehr verstärkt. Besonders im letzten Jahr wurde er beschleunigt. Der Name HypoVereinsbank blieb bisher als Marke bestehen, wird aber wohl – Experten zufolge – auf länger Sicht ebenfalls untergehen.
Der Strategieplan der Italiener
Schaut man sich den Strategieplan der Italiener an, so wird schnell deutlich, dass die Deutschen verschwinden sollen. Deren Eigenständigkeit ist längst kein Thema mehr. Der Plan der Italiener mit dem schönen Namen „Transform 2019“ zeigt: die HypoVereinsbank ist ein Asset von vielen.
Daten über die Bank gibt es von der HypoVereinsbank nur noch aller halben Jahre; von der UniCredit jedes Quartal. In solchen Papieren steht die Hypo in einer Reihe mit den anderen Vertretungen in Europa, wie beispielsweise der Bank Austria.
Die Chefetage der UniCredit spricht von einer Gruppendynamik, und die neuen Zahlen scheinen ihr Recht zu geben. Denn diese sind im ersten Quartal 18 so gut wie schon seit 2007 nicht mehr. Allerdings gibt es keine eigenen Wege der Hypo mehr. Andere Pläne mit der HypoVereinsbank hatte deren langjähriger Chef Theodor Weimer, der bis Ende 2017 die Geschicke der Bank leitete. Er hat die HypoVereinsbank verlassen und ist an die Deutsche Börse in Eschborn gewechselt.
Stellenabbau bei der Hypo
Eine Folge der Veränderungen ist der weiter auf der Agenda stehende „sozialverträgliche“ Stellenabbau bei der Hypo. Der Kosten-und Ertragsdruck sei schuld daran, hört man aus der Chefetage. Allein im vergangenen Jahr gab es über 1.300 Entlassungen. Weitere zweieinhalb Tausend sollen bis 2015 gehen.