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von: admin | Kategorie(n): Allgemein

3. Juli 2016

Wenn finanzielle Transaktionen abgewickelt werden, die am Finanzmarkt zwischen Teilnehmern und nicht an der Börse stattfinden, dann bezeichnet man dieses Vorgehen außerbörslicher Handel. Alternativ sind die Bezeichnungen Freiverkehrshandel, OTC-Handel oder Direkthandel üblich. Mit dem Kürzel OTC ist die Bezeichnung „Over the Counter“, also „über dem Tresen“ gemeint. Zwar ist ursprünglich damit der Telefonhandel gemeint, doch läuft der OTC-Handel mittlerweile meistens via Bildschirm ab.

 

Außerbörslicher Handel: Ablauf und Definition

Von einem außerbörslichen Handel spricht man also dann, wenn ein Handel mit Wertpapieren nicht über die Börse, sondern direkt mit einem Makler oder Marktteilnehmer abgeschlossen wird. Dieser Handel ist nicht einer staatlichen Aufsicht untergeordnet. Unter der Bezeichnung Direkthandel versteht man einen durch Online-Broker oder Direktbanken organisierten Internethandel mit Wertpapieren den die jeweiligen Marktteilnehmer außerhalb der Börse abschließen. Auch beim OTC-Handel und dem Freiverkehrshandel geschieht die Abwicklung der Transaktion außerhalb des Zuständigkeitsbereiches einer Börse. Die vom Gesetzgeber festgelegten Bestimmungen in Bezug auf den Wertpapierhandel gelten natürlich weiterhin.

 

Wann kommt es zu einem außerbörslichen Handel?

Es gibt grundsätzlich 3 unterschiedliche Möglichkeiten bei denen der OTC-Handel, bzw. der außerbörsliche Handel zum Einsatz kommt.

  • Wenn der Verkäufer und der Verkäufer ihren Wertpapierhandel nicht öffentlich machen und ihn nicht durch die Börse abwickeln, dann wird der Handel dort auch nicht verbucht. Dafür werden oft Dark Pools verwendet, das sind Handelsplattformen auf denen Transaktionen auch anonym möglich sind.
  • Beim außerbörslichen Handel kommen Wertpapiere zum Einsatz deren Handel direkt an der Börse nicht zugelassen ist.
  • Der OTC-Handel geschieht zum Beispiel mit Finanzderivaten die keine standardisierte Spezifikation besitzen. Das können unter anderem OTC-Optionen oder exotische Optionen sein.

 

Wie läuft der außerbörsliche Handel ab?

Im Online-Brokerage Bereich, also dem Direkthandel, haben auch private Anleger die Chance direkt mit einem Emittenten Geschäfte abzuwickeln. Hierfür muss der Kunde online mit Hilfe seines Online-Brokers ermitteln, welcher Preis für das gewünschte Finanzprodukt gerade vorliegt. Ermittelt der Market-Maker einen Preis, der unverbindlich für das gewünschte Handelsvolumen angegeben wird, dann muss der mögliche Anleger schnell eine Entscheidung treffen. Diese Zeitspanne beträgt meist nur wenige Sekunden.

Wenn sich der Anleger für das Angebot entscheidet dann geht diese Information dem Emittenten zu. Der Emittent prüft nun das Angebot und kann es annehmen oder ablehnen. Zur Ablehnung kommt es meist, wenn sich das Finanzprodukt in der Zwischenzeit vom Kurs her geändert hat. Dann bezieht sich der aktuelle Handel auf den vergangenen Kurs. Akzeptiert der Emittent das Angebot kommt es zum Kaufvertrag zwischen dem Handelspartner und dem Online-Broker, der hier für den Investor als Kommissionär fungiert. Er kauft bzw. verkauft Wertpapiere in diesem Fall mit seinem eigenen Namen, jedoch auf eine fremde Rechnung. Diese Handelsvariante funktioniert nicht nur beim Direkthandel mit Aktien sondern auch beim Handel mit anderen Wertpapieren und Optionen. Es gibt sogar Online-Broker die den Einsatz von außerbörslichen Limitfunktionen anbieten.

 

Außerbörsliche Handelsplattformen: Welche ist geeignet?

Charakteristisch beim OTC-Handel ist der vollkommen elektronische Ablauf der Prozesse. Ein Anleger gibt seine Bestellung in das System ein und diese wird sofort umgesetzt. Vorausgesetzt, das Angebot ist im nötigen Maße vorhanden. Die Transaktion wird vom Verkäufer und vom Käufer durch das System abgewickelt. Solche organisierten Wertpapiermärkte speziell für den Handel außerhalb der Börse, gibt es inzwischen zusätzlich zu den klassischen Börsen.

 

Zu den vorhandenen Märkten gehören:

  • Lang & Schwarz: Diese Aktiengesellschaft beschäftigt sich börslich und außerbörslich mit dem Handel von Hebelprodukten und Wertpapieren.
  • Tradegate: Bei Tradegate Exchange handelt es sich um einen regulären Börsenplatz. Nicht ausschließlich der Handel allein unterliegt Börsen-Regularien. Es gibt durch eine Überwachungsstelle in gewissen Abständen Kontrollen. Die Ordererteilung und die Konditionen sind die gleichen wie beim außerbörslichen Handel.
  • Trading Information Quote System (T.I.Q.S.): Ein spezielles System für außerbörsliche Wertpapiergeschäfte. Der Kunde kann hier über die eigene Bank direkt Handel mit den Emittenten betreiben.
  • Citibank Automated Trading System (CATS-OS): Bezeichnung für die außerbörsliche Handelsplattform der Börse in Stuttgart. Hier existiert keine Mindestgröße für die Abwicklung von Handelsaufträgen.

 

Außerbörslicher Handel: Sind die Kurse hier ständig günstiger?

Der OTC-Handel muss sich nicht den strengen Börsenregeln beugen – das ist mit Sicherheit ein Vorteil. Deshalb ist hier auch der Handel mit Wertpapieren möglich, die für die Börse keine Zulassung besitzen. Die Abwicklung des Verfahrens ist ziemlich einfach. Ein Handelsvorgang kann innerhalb weniger Sekunden vollzogen werden. Neben der Zeit spart das auch Geld, weil keine Fremdspesen für Makler oder handelsplatzabhängige Börsengebühren anfallen. Meistens werden auch teure Teilausführungen bei der Order von Wertpapieren vermieden.

 

Außerbörslicher Handel: Der große Vorteil der Handelszeiten?

Auch die wesentlich längeren Handelszeiten sind ein zusätzlicher Bonus des außerbörslichen Handels. An der Börse kann von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends gehandelt werden. Hier ist das nicht der Fall. Es gibt sogar Freihandelsplattformen an denen das Handeln am Wochenende möglich ist.

 

Außerbörslicher Handel: Gibt es auch Nachteile?

Die häufig geringe Transparenz des Marktes ist ein Nachteil beim außerbörslichen Handel. Es gibt für den Anleger nicht die Möglichkeit in das Orderbuch zu blicken. Somit kann er sich auch nicht über das aktuelle Angebot und die aktuelle Nachfrage informieren. Außerdem gibt es kaum Referenzmärkte und somit auch nur geringe Vergleichsmöglichkeiten für Anleger. Dieser muss selbst herausfinden ob das vorliegende Angebot einen marktgerechten Preis widerspiegelt oder nicht.

In jedem Fall ist es ratsam zu prüfen, ob der außerbörsliche Kurs oder doch der Börsenkurs besser für eine Anlage geeignet ist. Aus diesem Grund ist der Handel außerhalb der Börsenöffnungszeiten riskant, weil zu dieser Zeit keine Möglichkeit besteht Vergleichskurse einzusehen. Es besteht also auch nicht die Option ein Angebot erst zu prüfen und sich dann zu entscheiden. Schlussendlich wird der Handel von keiner Institution beaufsichtigt, da es weder eine menschliche Zwischenkontrolle noch eine Börsenaufsicht gibt.

 

Außerbörslicher Handel: Ist das Handeln günstiger als an der Börse?

Online-Broker setzen beim außerbörslichen Direkthandel häufig feste Preise. Es werden keine Börsengebühren, Fremdspesen oder weitere Gebühren fällig. Außerdem gibt es meist keine teuren Teilausführungen. Das machte den Handel außerhalb der Börse bei vielen Brokern kostengünstiger als den gängigen ursprünglichen Börsenhandel. Besonders vielversprechende Angebote bieten sogenannte Discount-Broker an.

 

Vorteile

  • günstige Kostenstruktur
  • Sehr zügige Orderausführung
  • Längere Handelszeiten
  • Flexibilität der angebotenen Produkte

 

Nachteile

  • Keine Teilausführungen
  • Geringere Transparenz des Marktes
  • Fehlende Aufsicht bzw. Kontrolle

 

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