Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

19. Juli 2016

Ein Großteil der Bevölkerung hat einfach ihr Gehaltskonto von dem dann die laufenden Verbindlichkeiten bezahlt werden. Mietzinszahlungen werden meistens in einem Dauerauftrag direkt abgebucht, andere Rechnungen werden je nach Kontostand bezahlt, wer Ende des Monats noch etwas über hat, ist schon mal nicht schlecht dran. Zurzeit werden zudem Tagesgeldkonten intensiv beworben. Wie lukrativ sind solche Tagesgeldkonten und was ist da nun wirklich dran? Eine genauere Durchleuchtung bietet sich an

 

Nach wie vor beliebt: Das Sparkonto

Hochrechnungen und Untersuchungen haben ergeben, dass etwa zwei Billionen Euro auf unterschiedlichen Sparkonten schlummern. Der größte Teil liegt auf den altbekannten Sparkonten und neuerdings auch auf Tagesgeldkonten. Entgegen der Niedrigzinsmaßnahmen der EZB (Europäische Zentralbank) unter der Regie eines gewissen Hrn. Dragi konnten die deutschen Sparer nicht zum Umdenken bewogen werden. Gedacht war die Maßnahme eigentlich, um die Wirtschaft anzukurbeln. Wenige Sparzinsen sollte das Sparen unattraktiv machen, das verdiente Geld ausgegeben werden, zugleich niedrige Kreditzinsen zu Investitionen anregen. Da dürften sich Herr Dragi und seine Kollegen der Hochfinanz grundlegend geirrt haben. Noch nie lag so viel Geld auf Deutschlands Konten wie zu dieser Zeit. Zinsen gibt es so gut wie keine, etwa 0.4% beträgt die aktuelle Inflationsrate und trotzdem wird gespart was das Zeug hält. Wer etwas mehr Zinsen haben möchte, der muss gelegentlich die Bank wechseln.

 

Sagenhafte 1.11% Zinsen für Neukunden

Da Sparer überall so gut wie keine Zinsen bekommen, ist es eigentlich fast egal auf welcher Bank das Geld liegt. Mit einer aggressiven Werbepolitik versuchen die Banken allerdings Kunden zu locken. Es werden weit überdurchschnittliche Zinsen bis zu 1.11% versprochen. Dieses Angebot gilt aber nur für Neukunden auf einen befristeten Zeitraum. Vor einem Wechsel sollte das Kleingedruckt unbedingt auch gelesen werden, denn da ist meist zu finden, dass dieser Zins lediglich für ein paar Monate verbindlich ist und sich dann automatisch dem marktüblichen Zins anpasst. Dies kann dann allerdings weniger sein, als die vorgängige Bank bezahlt hat. Das Ganze nennt sich dann hochtrabend Tagesgeldkonto. Wer über grössere Beträge verfügt muss nach Ablauf dieser Sonderaktion schauen ob eine andere Bank ebenfalls eine Sonderaktion durchführt und gleich wieder wechseln. Dass eine solche Aktion nur einmal genutzt werden kann versteht sich von selbst. Wer sich nicht  davor scheut gelegentlich die Bank zu wechseln kann schon in bescheidenem Rahmen von solchen Werbeaktionen profitieren.

 

Ausgefeilte Werbeaktionen auch mit Tagesgeldzinsen

Leute die solche Werbekampagnen entwerfen sind Experten ihres Faches. Meist steckt sogar viel mehr dahinter als auf den ersten Blick erkennbar ist. Es geht nicht nur darum Kunden mit Lockangeboten zu einem Wechsel zu bewegen, sondern vielmehr den Kunden auch ans Bankhaus zu binden. Mit Spezialangeboten für weitere Dienstleistungen wie kostenlose Kreditkarte oder auch einem Girokonto zu besonders vorteilhaften Bedingungen bindet sich der Kunde, je mehr desto länger an die entsprechende Bank. Ein weiterer Wechsel wird immer aufwendiger und komplizierter, so das so mach einer sich dies nicht antun möchte und einfach bleibt. Mit solchen Aktionen können Banken anfänglich kein Geld verdienen, im Gegenteil es wird Geld verloren. Mit zunehmender Bindung des Kunden kommt die Bank allerdings in die Gewinnzone. Hier etwas für die Kreditkarte, da noch ein bisschen für die Kontoführung des Girokontos und wenn es ganz gut läuft für die Bank braucht der Neukunde auch noch einen Kredit. Aus dem kurzzeitigen Verlustgeschäft wird ganz schnell eine dauerhafte, gute Einnahmequelle für die Bank.

 

Eine neue Sportart wurde geschaffen: Kontohopper

Wer nicht zu unbeweglich ist ab und zu die Bank zu wechseln kann immer von den aktuell besten Zinsen profitieren. Bei grösseren Beträgen durchaus eine Option das Taschengeld aufzubessern. Mit Kleinstbeträgen dürfte es aber die Mühe nicht wert sein, denn bei jeder Kontoeröffnung gibt es doch einige Umtriebe, zig Formulare müssen ausgefüllt werden und man muss die Legimitation zur Person erneut durchführen. Um in den Genuss als Neukunde zu kommen muss, nachdem ein Konto aufgelöst wird, meist eine Sperrfrist von drei Jahren abgewartet werden. Eine Bank zu finden die geleichbleibend immer gute Zinse zahlt, dürfte wohl die bessere Variante sein. Das Kontohopping lohnt sich wirklich erst ab einer grösseren Summe.

 

Kann jemand mit Zinserträgen aus einem Tagesgeldkonto wohlhabend werden?

Die meisten Banken und Geldinstitute haben ein oberes Limit für Tagesgeldkonten, dies liegt in der Regel bei 100.000 Euro. Wer mehr zum Anlegen hat muss sein Geld auf verschiedene Banken verteilen. Die Zinserträge aus Tagesgeldkonten sind unattraktiv, bessere Renditen versprechen gute Fonds. Allerdings muss hier das Thema Risiko beachtet werden. Experten raten zu maximal etwa drei Monatseinkommen in Tagesgeldkonten anzulegen, das verschafft den Vorteil immer über einen Bargeldbetrag verfügen zu können. Bei Festgeldanlagen und Fonds gestaltet sich ein Kapitalrückzug nicht mehr ganz so einfach, es muss auch mit finanziellen Einbussen gerechnet werden. Wer kein Geld hat, hat ein Problem, wer Geld hat ist auch nicht frei von Sorgen. Wie soll das Geld sicher und gewinnbringend angelegt werden, das ist meistens die Frage aller Fragen.