Wo lässt sich Geld noch gewinnbringend anlegen?
Die Zinsen, derzeit so gering wie noch nie, ärgern die Sparer und lassen sie nach Alternativen suchen. Ab und an gibt es tatsächlich ein Angebot, dass es lohnt, näher anzusehen.
Bisher waren es erstaunlich hohe Summen, die die Deutschen trotz der niedrigen Zinsen auf Sparbüchern, Girokonten oder gering verzinsten Tagesgeld-und Festgeldkonten lagerten. Doch irgendwann ist auch der Geduldigste nicht mehr glücklich mit der Situation: die Einlagen, so zeigen Statistiken, sind gesunken. Der Monat März ist der zuletzt Ausgewertete, und brachte es ans Licht: die Sparer haben rund 5 Milliarden Euro von ihren Konten abgezogen. Das ist schon das zweite Mal innerhalb des letzten halben Jahres, dass die Einlagensumme zurückgeht. Ansonsten war es beständig mehr geworden.
Das Schlimme daran ist nicht, dass die Einnahmen aus dem Geld gering sind – damit könnte man ja noch leben. Wirklich erschreckend ist, dass durch den Kaufkraftverlust das Geld eigentlich weniger wird. Doch wer völlig ohne jedes Risiko anlegen will und dabei das Geld immer verfügbar braucht, kann nichts anderes tun, als es auf ein Tagesgeldkonto zu packen.
Die einigermaßen akzeptablen Angebote im Vergleich kommen meist von Online-Banken. Denn aufgrund der geringeren Kosten aufgrund des fehlenden Filialnetzes können sie bessere Konditionen bieten. Einige Zinsen können bei den Online-Angeboten wenigstens mit der Inflationsrate mithalten. Diese liegt derzeit bei geringen 1-1,5 %. Bei der Analyse der verschiedenen Banken werden im Höchstfall Zinsen von 1,3 oder 1,4 % gefunden. Im bundesweiten Schnitt sind es ungefähr 0,65 %, die ausgezahlt werden. Das Finanzportal „Biallo.de“ kommt sogar nur auf einen Schnitt von 0,54 %.
Leidlich gute Angebote sind derzeit bei der Renault direkt Bank und der MoneYou aus den Niederlanden zu finden. Auch die GEFA kann mithalten. Hier liegt man pro Jahr bei 1,25 bzw. 1,31 %. CortalConsors bietet 1,21 %; allerdings nur für Neukunden.
Wer ein solches Konto eröffnen will, kann das über das Internet tun und muss sich dann über das Post-ident-Verfahren ausweisen. Das ganze Prozedere dauert in der Regel nicht länger als eine Woche.
Doch auch wenn man ein solches Angebot nutzt: Das Konto taugt nicht zur Altersvorsorge. Das Tagesgeldkonto gilt als Liquiditätsreserve, nicht als Anlage, und schon gar nicht auf längere Zeit.
Für ideal wird von Experten gehalten, eine solche Reserve auf dem Tagesgeldkonto in Höhe von 3-6 Monatsgehälter liegen zu haben, damit hiervon Reparaturen etc. bezahlt werden können.
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