Vorsicht vor den Kosten einer Geldanlage
Damit die Geldanlagen vergleichbar sind, hat der Gesetzgeber angeordnet, dass die Kosten in der sogenannten „TER“ angegeben werden. Dies heißt „Total Expense Ratio“ und soll die Gesamtkostenquote sein. Doch leider ist sie es nicht, denn diverse Strategen lassen die einen oder anderen Kosten gern außen vor, wenn sie die „TER“ berechnen.
Welche Kosten gibt es überhaupt?
- Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt, wird fällig, wenn der Anleger seine Investition in einen Fond steckt. Bis zu 5 % des Anlagebetrages kann dieser Aufschlag ausmachen. Auf mehrere Jahre gerechnet kann der Unterschied, ob man den vollen Betrag anlegt oder nur den um den Ausgabeaufschlag Gekürzten, bis zu fast einem Drittel der investierten Summe groß sein.
- Depotbankgebühr
Die Wertpapiere eines Fonds müssen in einem Depot hinterlegt werden, welches einer sogenannten Depotbank gehört. Auch sie möchte was vom Kuchen abhaben – und zwar bis zu 0,2 % jährlich. Diese sollte allerdings in der TER enthalten sein.
- Verwaltungsgebühr
Während die Fonds im Depot liegen, fallen weitere Gebühren dafür an. Die sogenannte Management- oder Verwaltungsgebühr ist der Hauptbestandteil der TER. In aktiv gemanagten Fonds fallen zwischen ein und zwei Prozent der angelegten Summe als Verwaltungsgebühr an.
Und dann wären da noch die
- Sonstigen Betriebskosten.
Auf den Anleger kommen noch weitere Kosten zu. Aus dem Fondvermögen werden nämlich auch Werbung, Wirtschaftsprüfer u.ä. bezahlt.
- Transaktionskosten
Bis zu einem halben Prozent pro Jahr gehen außerdem vom Vermögen ab, wenn der Fondsmanager kauft und verkauft, also das Depot umschichtet. Viele Fondanbieter lassen sie weder in die TER einfließen, noch geben sie sie explizit an.
- Depotkosten und Handelsspesen
Meist günstiger als die Filialbanken sind die Direktbanken, wenn es um die Depotkosten geht, die ein Anleger zahlen muss. Diese werden monatlich oder auch quartalsweise abgezogen. Sie sind sozusagen die Gebühr dafür, dass das Depot, ähnlich einem Konto, von der Bank geführt wird.
- Performancegebühren
Diese sind ein Gewinn für den Fondmanager bzw. die Fondgesellschaft. Denn diese Gebühr fällt an, wenn Gewinne erzielt werden, und dann nimmt man sich seitens der Bank bis zu einem Viertel dessen für sich, was der Anleger mit seinem Geld erwirtschaftet hat. Fair geht anders: im umgekehrten Fall, wenn Verluste eingefahren werden, trägt diese der Anleger allein – hier beteiligt sich der Fondsmanager nicht etwa in gleicher Höhe.