Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

27. November 2016

Obwohl die Zinsen in Deutschland im Keller sind hat sich das Anlageverhalten der Bundesbürger in den letzten Jahren nur geringfügig geändert. Dabei existieren durchaus lukrativere Anlagemöglichkeiten als das Sparbuch.

Dominikus Wagner ist Mitgründer und Vorstand der Bonner Vermögensverwaltung von Wagner & Florack.  Er ist der Ansicht, dass eine Geldanlage in Bundesanleihen oder auf dem Sparbuch gleichzusetzen ist mit dem symbolischen Verbrennen des eigenen Kapitals. Trotz dieses Wissens würden viele deutsche Privatanleger nichts an der Situation ändern, so Wagner weiter. .

Die Deutschen verfügen über ein Privatvermögen von rund 5,3 Billionen Euro. Davon sind 4,5 Billionen in Bargeld, Anleihen, Versicherungen oder Spareinlagen angelegt. Diese Anlageformen bringen jedoch kaum Erträge, ja teilweise sind die erzielten Renditen sogar negativ! Der Aktienmarkt spielt für die meisten Anleger dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Dies verwundert Wagner vor allem ob der Tatsache dass die Wirtschaftsmacht Deutschland viele grundsolide Unternehmen besitze, welche ihre Erzeugnisse weltweit exportieren. An diesem Erfolg könnten viel mehr Anleger teilhaben.

 

Rentabel, sicher, langfristig

Erfahrene Vermögensverwalter können dem Misstrauen zahlreicher Anleger gegenüber einer Investitionen in Aktien nur wenig abgewinnen.  Aktien stellen immer noch die profitabelste Anlageform dar. Die Überreizung des Segments der Anleihen und die vorherrschende Niedrigzinspolitik welche die Notenbanken vorantreiben spielen an dieser Stelle nicht unbedingt die entscheidende Rolle. Laut Wagner fehlt es einfach an lukrativen Anlage-Alternativen zu einer Aktieninvestition. Diese sei keinesfalls eine Notlösung sondern die optimale Möglichkeit Kapital sicher, rentable und langfristig anzulegen.

Viele Anleger aus Deutschland halten Aktien für riskant. Hierbei handelt es sich, laut Wagner, um eine enorme Fehleinschätzung. Es sei ein Fehler eine Aktienschwankung mit Risiko und Unsicherheit gleichzusetzen. Vielmehr müsse der Investmentkurs schwanken um, im Hinblick auf den Wert, zu steigen. So würden Griechische Staatsanleihen kaum schwanken. Ebenso seien Sparkonten volatilitätsfrei. Und trotzdem seien Teile dieser Anlagen verloren, so Wagner weiter. In Bezug auf Griechenland sei der Schuldenschnitt dafür verantwortlich. Für den „Verfall“ der Sparkonten zeichnet Wagner die Inflation als hauptverantwortlich.

Im Vergleich dazu belaufe sich die Schwankung der Nestlé-Aktie pro Jahr auf 17 Prozent. Zwar wird sie demnach als riskant eingestuft – trotzdem ist sie innerhalb der letzten 5 Jahre um 70% gestiegen.  Nicht vergessen darf man die zusätzliche jährliche  Dividende in Höhe von 3 Prozent.

Auch Anlageexperten sind sich natürlich darüber im Klaren, das reine Aktiendepots weder die optimale Lösung darstellen, noch von Kunden explizit gewünscht werden. Aber genau die gilt es zu ermitteln. Aus Sicht des Bonner Vermögensverwalters sind individuelle Anlagestrategien nach einer Bedarfsanalyse das Mittel der Wahl. Lösungsvorlagen gibt es an dieser Stelle nicht. So müsse eine erfolgreiche Vermögensverwaltung neben den ökonomischen auch die emotionalen Bedürfnisse der Anleger berücksichtigen.

Wenn Anleger, aufgrund der Schwankung des persönlichen Depots, nur noch schlecht schlafen können, dann wird die Aktienzahl reduziert.  Und natürlich muss auch auf die Bedürfnisse älterer Kunden reagiert werden. Sie haben meist das Ziel das Vermögen zu erhalten und ohne Abzüge an die nächste Generation zu vererben. Hohe Renditen stehen hier häufig nicht mehr an erster Stelle.

 

Vorsicht auf dem Immobilienmarkt

Natürlich spielen Immobilien immer noch eine Rolle im Hinblick auf Vermögensstrategien. Allerdings lassen sich nur noch schwer gute Objekte zu akzeptablen Preisen finden. Laut Wagner sind vielerorts die Immobilienpreise sogar schneller gestiegen als die Preise für Immobilienmieten. Nach Meinung des Experten ist dies ein eindeutiges Indiz für die zunehmende Überhitzung des Marktes. Wagner wolle noch nicht von einer Immobilienblase sprechen, jedoch würde sich die Investition in Immobilien aus Renditegesichtspunkte nur noch selten lohnen.

Dagegen gebe es am Aktienmarkt immer noch faire Papiere mit gutem Steigerungspotential. Wagner legt bei der Auswahl vor allem großen Wert auf das Geschäftsmodell der jeweiligen Firmen. Wenn es krisenresistent und langfristig wachsend erscheint dann lohnt sich die Investition.  Auch die Wettbewerbsvorteile, sowie die Risiken und die Chancen des Geschäftsmodells werden in diesem Zusammenhang unter die Lupe genommen.  Ein gutes Unternehmen muss für Wagner über einen frei verfügbaren, hohen, Cash Flow verfügen, hohe und stabile Margen aufweisen und starke Marken haben. Zudem muss die Eigenkapitalquote hoch sein, die Verschuldung dagegen nur gering.

Zur Bewertung einer Aktie in Bezug auf die Attraktivität taugt laut Wagner das Kurs-Gewinn-Verhältnis nur bedingt.  Das KGV berücksichtigt nämlich keine Aktienrückkäufe, keine Schulden und keine Pensionslasten. Somit würde die Kennzahl oft dem tatsächlichen Szenario nicht gerecht, so Wagner.

Wagner sucht als Investor keine Spekulationsobjekte für seine Kunden.  Er sieht eine Aktienbeteiligung als langfristige Investition. Kurzfristige Schwankungen würden hier keine Rolle spielen. Vielmehr sei die Qualität des Unternehmens von entscheidender Bedeutung, so Wagner.  Stabile Rahmenbedingungen würden auch konservative Investitionen in Aktien ermöglichen. Eine langfristige Anlage würde zudem helfen, bei nervösen Börsenentwicklungen ruhig zu bleiben. Somit garantiert eine Investition in Top-Unternehmen auch mit Aktiendepot einen ruhigen Schlaf.