Ist das Haus immer die beste Geldanlage?
Viele glauben, dass sie mit der eigenen Immobilie die beste Wertanlage gefunden haben. Doch trifft das immer zu?
Niedrigzinsen führen zu beliebten Sachwerten
Sachwerte sind immer dann besonders beliebt, wenn die Zinsen für Geldanlagen im Keller sind. So weit, so verständlich. Doch ist das wirklich immer der sichere Hafen, vor allem, wenn es um Immobilien geht?
Experten sagen jetzt, dass die These von der Wertbeständigkeit eines Hauses ein Mythos sei. Warum? Natürlich spielt der Standort eine große Rolle. Und wer sein Haust dort hat oder hatte, wo eine Autobahn oder ein Flughafen, eine Windkraftanlage oder eine ICE-Strecke gebaut wurden, der weiß, wovon die Rede ist. Das Haus kann zwar nach wie vor bewohnt, aber nicht mehr verkauft werden; der Wert ist ins Bodenlose gesunken.
Wertbestimmung einer Immobilie
Selbst für Experten scheint es immer schwieriger, den wahren Wert einer Immobilie zu benennen. Wohneigentum in Großstädten hat in den letzten Jahren zweistellige Wertsteigerungen erzielt – auf dem Land, im Märkischen zum Beispiel, ist ein ganzer Hof, der in München Millionen wert wäre, nur noch um die 20.000 Euro „wert“, wobei sich wert auf den Verkaufserlös bezieht, der erzielt werden könnte.
Gefährliches Betongeld
Experten warnen: wer die Immobilie nur zum Zwecke der Geldanlage kauft, muss vorsichtig sein. Haus-und Wohnungskauf können gefährlicher sein als Investments am Aktien-und Anleihemarkt.
Der Immobilienboom in Amerika ging 2008 zu Ende und hatte die Weltfinanzkrise zur Folge. Doch solche Blasen sind immer erst hinterher zu erkennen.
Schaffen hierzulande die Immobilien den Werterhalt? So fragen sich viele Anleger. Der Wohnpreisindex ist in den letzten Jahren erfolgreich gestiegen, um rund 5 % pro Jahr. Sieht man auf lange Sicht nach hinten, ergibt sich folgendes Bild: seit 1975 haben Eigentumswohnungen im Wert um 85% zugelegt, doch die Inflation um 135%. Das heißt, es gab real einen Verlust der Kaufkraft des Investments. Denn man muss bedenken, dass mit der Inflation auch die Erhaltung eines Gebäudes steigt, wie Energie, Handwerkerkosten etc.