Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |

Mit oder ohne Wohnriester finanzieren?

von: Sandra | Kategorie(n): Allgemein

15. Juni 2018
Mit oder ohne Wohnriester finanzieren?

Viele wollen gern im eigenen Haus wohnen. Doch diesen Traum muss man sich leisten können. Dank der niedrigen Zinsen in den letzten Jahren haben immer mehr Mittelschicht-Familien den Sprung ins Eigenheim gewagt. Doch ob das immer klug war, darf bezweifelt werden. Das Magazin „Wirtschaftswoche“ berichtet von Fehlern in der Wohnungsbau-und Familienpolitik, die diese Frage nunmehr aufwerfen.

Interesse rückläufig

Wie aktuelle Umfragen ergeben, ist die Nachfrage nach Immobilienkäufen rückläufig. Derzeit sind es pro Jahr zwischen 500.000 und 600.000 Käufer einer Wohnimmobilie, während es 2013 noch 800.000 waren.

Nur knapp die Hälfte der Bewohner Deutschlands lebt in Wohneigentum. Doch andererseits wünschen sich drei Viertel aller Mieter ein eigenes Haus.

Preise steigen

Doch dass sich immer weniger Menschen ein Haus leisten können, liegt an den explodierenden Kosten. Vor allem in Städten scheint nach oben keine Grenze gesetzt. Schätzungen zu Folge steigen die Immobilienpreise derzeit zwischen 5 und 9% im Jahr, und da sind die teuersten Städte wie Hamburg oder München gar nicht mitgerechnet. Denn dort haben sich die Preise innerhalb der letzten Jahre verdoppelt.

Das hat zur Folge, dass trotz der niedrigen Zinsen die Schere zwischen Einkommen und Immobilienpreisen immer mehr aufklappt.

Wie das Portal Immowelt zeigt, liegt der Quadratmeterpreis bei Eigentumswohnungen derzeit um die 2.500 Euro gegenüber 1.550 Euro vor 7 Jahren. Bei Häusern sind es derzeit rund 1.700 Euro, und waren damals rund 1.300 Euro.

Das Jahreseinkommen, welches von Experten auf rund 36.000 Euro netto für eine vierköpfige Familie geschätzt wurde, ist in der gleichen Zeit nur auf 41.000 Euro gestiegen.

Damit ist die alte Faustregel, dass der Kredit fürs Haus spätestens zur Rente abgezahlt sein soll, außer Kraft. Denn im Durchschnitt würden Familien rund 40 Jahre für die Abzahlung brauchen. Ganz davon abgesehen, dass man für einen preisgünstigen Kredit genug Eigenkapital vorzeigen muss. Optimal wären 30%. Doch die muss man bei diesen Immobilienpreisen erst einmal zusammenbekommen. Für eine gute Finanzierung wären das bei einer Eigentumswohnung rund 67.000 Euro, rechnet man die Nebenkosten wie Makler und Notar hinzu. Diese Summe hat wohl kaum jemand als junger Mensch übrig – und somit gilt der Traum vom Wohneigentum für viele als ausgeträumt.

Das könnte die Politik tun

Würde zum Beispiel derjenige die Maklerprovision zahlen, der den Auftrag erteilt hat, würde das den meisten Käufern viel Geld sparen. Auch eine Deckelung bei der Grunderwerbssteuer wäre hilfreich. Doch natürlich ist damit zu rechnen, dass bei einer Änderung die Maklergebühren auf den Kaufpreis aufgeschlagen würden.