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Klärung vor Gericht

von: Sandra | Kategorie(n): Allgemein

14. Juni 2018
Klärung vor Gericht

Dass kapitalbildende Lebensversicherungen nicht mehr lohnen, dürfte hinreichend bekannt sein. Zu gering ist die Verzinsung, als das die Einzahlung Monat für Monat lohnen würde.

Der Bund der Versicherten will nun ein BGH-Urteil erstreiten. Ein Grundsatzurteil soll den Kunden höhere Auszahlungen bescheren. Ein Urteil wird am 27. Juni erwartet.

Worum geht es genau?

Eigentlich dürfte klar sein, welche Leistungen dem Kunden am Ende zustehen. Doch weit gefehlt; es geht um die sogenannten Bewertungsreserven.

Die Versicherer legen die Gelder der Versicherten am Kapitalmarkt an. Meist werden dafür festverzinsliche Wertpapiere genutzt wie Staatsanleihen. Ist der aktuelle Preis dieser Anleihen höher als der Kaufpreis, entstehen Bewertungsreserven, die an die Kunden teilweise weitergegeben werden.

Doch die Zinsflaute hat dafür gesorgt, dass die Garantiegewinnversprechen alter Verträge nicht eingehalten werden können. Deshalb verkaufen die Versicherungen hochprozentige „alte“ Papiere, was zu Lasten der weiterhin Versicherten geht.

Seit 2014 hat eine Gesetzesänderung dafür gesorgt, dass die Versicherungen Kursgewinne aus festverzinslichen Wertpapieren nur in dem Maße ausschütten dürfen, wie Garantiezusagen für die restlichen Versicherer sicher sind, erklärt die „Wirtschaftswoche“ in einem aktuellen Artikel.

Der Fall

Der Versicherte, der nun den BGH zu einer Entscheidung nötigt, hat statt der unter Vorbehalt zugesicherten Beteiligung von fast 3.000 Euro nur rund 150 Euro erhalten. Das wollte er nicht hinnehmen. Der Bund der Versicherten hatte in vorigen Instanzen keine Chance. Doch der BdV will weitergehen, denn es gibt ein Urteil von 2005, das die „Versicherten angemessen an Gewinnen beteiligt“.

Diese Gewinne machen Kunden von Lebensversicherungen

Wer eine kapitalbildende Lebensversicherung abgeschlossen hat, bekommt seit vorigem Jahr nur noch einen Garantiezins von 0,9%. Wer einen alten Vertrag besitzt, kann mit Glück bis zu 4% bekommen. Außerdem sinken die Überschussanteile. Laut einer Ratingagentur ist der Gewinn in den letzten Jahren inklusive aller Renditeanteile von über 5% auf knapp über 3% gesunken.