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Sinken die Kurse der pbb?

von: Sandra | Kategorie(n): Allgemein

18. April 2017
Sinken die Kurse der pbb?

 

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Die Suche nach lukrativen Anlagen treibt kuriose Blüten. Doch Investoren haben tatsächlich eine Anlage mit guten Renditechancen für sich entdeckt: sie finanzieren Schadenersatzklagen.

Und so geht’s:

Rollt eine Welle von Schadenersatzklagen auf ein Unternehmen zu, (Beispiel VW, Abgastest), machen die Finanzierer den Aktionären ein verlockendes Angebot: ohne Risiko auf Schadenersatz zu klagen. Mit Hilfe einer Wirtschaftskanzlei wird dann nachzuweisen sein, dass man den Aktionären gegenüber wichtige Informationen zurückgehalten hat – und deshalb an diese Schadenersatz zu zahlen habe.

Bei Erfolg kassieren die Initiatoren und Geldgeber kräftig mit: bis zu 30 % des Schadenersatzes sind drin.

Geschäftsmodell breitet sich aus

Solche Prozessfinanzierer aus aller Welt sind inzwischen vermehrt in Deutschland anzutreffen. Besonders interessant sind Kartellfälle. Sie sind besonders lukrativ, weil der Streitwert, also der Schadenersatz, üblicherweise im zweistelligen Millionenbereich liegt. Deutsche Prozessfinanzierer geben sich auch mal mit kleinen Fällen zufrieden, wo der Schadenersatzwert schon um die 100.000 Euro liegt.

In den Hochglanzbroschüren dieser Prozessfinanzierer wird gern dargestellt, dass damit jeder Kampf von David gegen Goliath lohnt, weil er zu gewinnen ist. Ganz so ist es natürlich nicht, aber immerhin werden die Investoren angelockt. Und ein Argument spricht wirklich für diese Art der Investition: sie braucht keine gute Konjunktur. Denn gerät diese in Trudeln, verdienen Prozessfinanzierer besonders gut; Rechtsstreitigkeiten nehmen dann im Allgemeinen zu.

Kleinanleger können mitverdienen

Kleine Privatanleger können etwas abhaben vom großen Kuchen; denn diese Firmen, wie zum Beispiel IMF Bentham und Burford, sind börsennotiert. Man kann also einsteigen in das Geschäft der Giganten, auch wenn man keine Millionen anlegen möchte oder kann. Burford zum Beispiel gelang es in den vergangen Jahren kontinuierlich, seinen Erträge und Aktienkurse zu steigern, und das in beachtlichem Maße. Doch auch hier sitzt das Risiko mit im Boot: Bentham hat seit Beginn des Jahres 2015 fast die Hälfte seines Wertes verloren. Das große Geld ist also keinesfalls sicher verdient.