Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

24. Juli 2016

Wer heutzutage sparen will, muss sich schon so seine Gedanken machen. Was ist sinnvoll, was bringt unter dem Strich eine akzeptable Rendite, wo und wie ist da Geld auch sicher angelegt. Je nach finanziellen Möglichkeiten und Risikobereitschaft können im Aktienhandel bessere Renditen erwirtschaftet werden, wobei natürlich auch das Verlustrisiko höher einzustufen ist.

Der eher konservative Anleger wird sich wohl für eine Festgeldanlage entscheiden. Hier herrschen klare Verhältnisse, der Anleger weiß im Voraus welcher Betrag nach der Vertragslaufzeit auf seinem Konto verbucht wird. Die Vorgangsweise ist denkbar einfach. Der Anleger ist bereit einer Bank den Betrag X für eine vereinbarte Zeit zur Verfügung zu stellen. Als kleines „Dankeschön“ zahlt die Bank dem Anleger einen festgelegten Zinssatz, der für die gesamte Laufzeit verbindlich ist, egal wie sich die Märkte entwickeln. Dies bietet dem Anleger Sicherheit, hat aber den Nachteil, dass eine Auflösung eines solchen Vertrages nicht oder nur mit finanziellen Einbussen möglich ist. Festgeldanlagen machen also nur Sinn, wenn der Anleger sich sicher ist, das angelegte Geld während der Vertragsdauer keinesfalls zu benötigen.

Änderungen der Konditionen sind möglich wenn der Anleger seine Festgeldanlage aufstocken möchte. Dann werden die Konditionen wie Zins und Laufzeit neu festgelegt, der Vertrag beginnt neu zu laufen.

Wer sein überschüssiges Kapital in Festgeld anlegen möchte, muss sich den richtigen Zeitpunkt aussuchen, denn die Zinssätze ändern sich leider fast täglich, was bei größeren Summen durchaus einiges ausmachen kann. Braucht zum Beispiel eine Bank Geld, werden bessere Zinsen angeboten, als wenn die Bank selber über ausreichend Geld verfügt die eigenen Aktivitäten zu finanzieren. Braucht die Bank kein Fremdgeld, fallen logischerweise auch die Zinssätze.

 

Wie funktioniert eine Festgeldanlage?

Es wird immer eine Laufzeit fix vereinbart. Das kann von lediglich einem Monat bis zu 120 Monaten sein. Clevere Festgeldanleger lassen sich jedoch nicht auf allzu lange Laufzeiten ein. Der Zinssatz könnte besser werden, falls der Zinssatz bei Abschluss nicht besonders gut war, so kann nach zwei Jahren ausgestiegen und neu verhandelt werden. Wer bei einem Zinssatz angelegt hat, der kaum zu toppen ist, kann auch längere Laufzeiten abschließen, fundierte Kenntnisse von zu erwartenden Zinsbewegungen erleichtern diese Entscheidung natürlich. Aber wer will in unserer schnelllebigen von Ereignissen gezeichneten Welt wissen, was in zwei oder vier Jahren sein wird? So ist die Bestimmung der Laufzeit irgendwo auch als Zocken mit relativ kleinem Risiko zu betrachten. Die besten Angebote unterbreiten in der Regel Banken die ihre Dienstleistungen online anbieten. Diese Banken nennen sich dann Direktbanken. Jedermann, (wenigstens fast jedermann) kann sich mit einem Postident-Verfahren aus dem heimischen Wohnzimmer online ein Festgeldkonto einrichten. Als Draufgabe gibt es auch meistens noch ein Tagesgeldkonto mit dem der übliche Zahlungsverkehr erledigt werden kann.

 

Wie wird ein Festgeldkonto online eröffnet?

Die Anmelde-Prozedere sind bei den verschiedenen Anbietern etwas unterschiedlich. Ist das Konto erstmal erstellt scheuen die Konten fast identisch aus. Aus Gründen der Sicherheit gegen Steuerflucht sind die Banken vom Staat angewiesen, einige, zum Teil auch merkwürdig anmutende Fragen zu stellen. So zum Beispiel ob der Antragsteller in den USA steuerpflichtig ist. Dann ob der Antragsteller in der Politik ein höheres Amt innehat. Wird dies mit ja beantwortet kann es durchaus passieren, dass die Bank ein Festgeldkonto verweigert. Laut der Bundesfinanzaufsicht sind Politiker gefährdet in Korruptionsfälle verwickelt zu werden. Treibende Kraft hinter solchen Fragen ist die amerikanische Steuerbehörde die eine Steuerflucht um jeden Preis verhindern möchten. Dann wird auch die Frage gestellt, ob das Konto als Einzelinhaberkonto oder als Gemeinschaftskonto erstellt werden soll. Wer einer weiteren Person, zum Beispiel seiner Ehefrau, vollen Zugriff auf das Konto erlauben möchte, sollte sich diesbezüglich erst erkundigen. Nicht alle Banken bieten diesen Service an.

Bei vielen Banken muss der Vertrag zum vereinbarten Zeitpunkt separat gekündigt werden, ansonsten wird das Geld automatisch neu, zum aktuellen Zinsfuss angelegt. Je nach Vertrag kann dies im Voraus festgelegt werden. Kapital und Zinsertrag gehen nach Vertragsauslauf automatisch auf ein angegebenes Konto oder werden neu angelegt. Hier ist allerdings Vorsicht angesagt. Herr Schäuble und sein Kollegen möchten natürlich nicht leer ausgehen und fordern die Kapitalertragssteuer. Auch hier muss der Anleger sich festlegen ob er die Steuern selbst abführen möchte. Wenn ja muss der Bank ein Steuer-Freistellungsauftrag erteilt werden. Ist dies nicht der Fall, wird die Bank die fälligen Steuern direkt an das Finanzamt abführen. Bei Niederlassungen von ausländischen Banken ist es üblich, dass der Kontoinhaber für die ordnungsgemässe Erledigung der Kapitalgewinnsteuer selbst verantwortlich ist.

 

Soll die Laufzeit gesplittet werden?

Es ist nicht unüblich, dass die Laufzeit der Einlagen gesplittet wird. So kann der Gesamtbetrag der Einlage zum Beispiel gedrittelt werden. Ein Teil wird mit einer Laufzeit von einem Jahr angelegt, ein Teil mit zwei Jahren ein Teil mit drei Jahren. (Dies ist lediglich ein Beispiel, es könnten auch 2, 4 und 6 Jahre oder mehr sein.) Dies bringt den entscheidenden Vorteil, dass immer wieder ein Teil des Geldes zur Auszahlung kommt, da der entsprechende Vertrag ausläuft. Dieser Vermögensanteil kann dann nach Belieben reinvestiert werden, falls sich der Zins verbessert hat oder auch anderweitig eingesetzt wird, falls sich eine bessere Investitionsmöglichkeit anbietet. Eine andere Variante sich nicht zu lange binden zu müssen ist, einen Teil oder auch die Hälfte des Investitionsvolumens in Festgeld anzulegen, den verbleibenden Teil auf einem Tagesgeldkonto zu belassen. Für diesen Teil bekommt der Anleger nur den fast täglich wechselnden Zinsfuss, hat aber den Vorteil, ohne Kündigung jederzeit über das Geld verfügen zu können, falls es notwendig sein sollte.

 

Wie sicher ist Festgeld?

Bei kleineren Einlagen bis 100.000 Euro für Einzelinhaber-Konten und 200.000 Euro bei Gemeinschaftskonten besteht bei allen Finanzinstituten die innerhalb der EU tätig sind keine Gefahr. Alle Banken die eine Lizenz als aktive Bank vorweisen können, haben die gesetzlichen Auflagen zur Einlagesicherung erfüllt. Wer mehr investieren möchte kann sein Kapital auf verschiedene Banken aufteilen, um immer innerhalb dieser Einlagensicherung zu bleiben. Es gibt auch Banken die diese Einlagesicherung auf freiwilliger Basis erhöht haben. Bei Banken in anderen Ländern, die nicht den EU-Regeln unterstehen ist eine gewisse Vorsicht geboten, die Einlagesicherung kann unterschiedlich sein.

Wie gesund ist eine Bank nun wirklich? Was passiert im Ernstfall, sind die Einlagen auch wirklich abgedeckt? Rein theoretisch wohl ja, praktisch ist dies zu bezweifeln. Bekanntlich leihen sich Banken auch untereinander Geld, da kann es um zig Millionen und gar Milliarden gehen. Was genau passiert, wenn es zu einem extremen Börsencrash in Europa kommt, weiss wohl niemand so genau. Einige spekulativ operierende Banken würden sicherlich ganz schnell Pleite gehen und andere Banken mitreißen. Wie gut eine Bank aufgestellt ist, wird durch verschiedene Ratingagenturen bewertet. Viele Kriterien werden bei der Einstufung berücksichtigt. Bonität, Aktiva und Passiva aufgerechnet. Im Interesse des Selbstschutzes macht es Sinn, für seine Investitionen und Geldanlagen nur Banken aus dem EU-Raum mit einem guten oder sehr guten Rating in die engere Wahl einzubeziehen.

 

Ohne Altlasten ins Geschäft einsteigen

Kreditzinsen sind immer höher als Zinsen die bei einer Festgeldanlage eingespielt werden können. Diese Rechnung ist einfach und nachvollziehbar. Wenn Kredite aus dem Ertrag aus Festgeldanlagen bedient werden sollen, wird dies sicher ein Minusgeschäft werden. Ein Anleger wird sicherlich weniger Zinsen für seine Anlage bekommen als er für allfällige Kreditzinsen bezahlen muss. Faustregel Nummer eins: Nie mit Schulden Geld anlegen, es kann niemals mehr verdient werden als mit der Rückzahlung bestehender Schulden.