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EZB entscheidet neu

von: Sandra | Kategorie(n): Allgemein

20. September 2018
EZB entscheidet neu

Die EZB als Finanzorgan der EU hat bei seiner jüngsten Zusammenkunft darüber gesprochen, die umstrittenen Anleihekäufe zum Ende des Jahres einstellen zu wollen.

Außerdem bleibt der Leitzins vorerst bei null Prozent. Die Einlagezinsen bleiben negativ: die Banken müssen minus 0,4 % zahlen. Dass die Leitzinsen vorerst so bleiben, ist gewollt: Bis Sommerende 2019 wird es keine Änderung geben – zumindest nicht nach dem jetzigen Fahrplan. Jedoch hat der EZB-Rat beschlossen, das Anleihekaufprogramm ab Oktober zu reduzieren und nur bis zum Ende des Jahres fortzuführen. Bedingung dafür soll sein, dass „die neu verfügbaren Daten die mittelfristigen Inflationsaussichten bestätigen“.

Diese –wenn auch langfristigen- Rückzüge aus der lockeren Geldpolitik hat der Rat der EZB vergangene Woche beschlossen.

EZB verlangt Inflation von mindestens 2%

Die besonders lockere Geldpolitik hat einen Grund: die Inflation soll auf rund 2% klettern. Sie war zuletzt bei diesem Wert angekommen – nach einiger Zeit mit wesentlich geringerer Teuerung.

Vorwürfe gegen die Geldpolitik der EZB

Vorwürfe gegen die aktuelle Geldpolitik der EZB gibt es bereits seit einiger Zeit aus verschiedenen Richtungen. Bayerns Finanzminister Söder beispielsweise hatte angemerkt, dass mit dem Zinstief eine Enteignung der Sparer stattfindet. Dies ist teilweise korrekt – denn wegen der Niedrigzinsen sind die Erträge von Spareinlagen minimal. Liegt die Teuerung nahe null, gleicht sich das in etwa wieder aus. Doch steigt die Inflation jetzt wieder an, verlieren die Sparer tatsächlich Geld. Doch man muss auch die andere Seite sehen: Arbeitnehmer und alle, die Kredite aufnehmen, profitieren auch von der lockeren Geldpolitik und den niedrigen Zinsen.

Die Banken sehen die Art der momentanen Geldpolitik nicht gern. Denn lange Jahre verdienten sie sehr gut daran, dass sie den Kreditnehmern viel höhere Zinsen abnahmen, als sie den Sparern auszahlten. Der Zinsüberschuss ist jedoch gesunken, und Banken sowie Sparkassen jammern wegen sinkender Renditen. Parken sie über Nacht Geld bei der EZB, müssen sie sogar Strafzinsen zahlen. Andererseits bekommen die Banken aber auch Geld von der EZB geliehen, für das sie ihrerseits nur geringe Zinsen zahlen. Unter dem Strich kann also die EZB und ihre Geldpolitik nicht allein für schlechte Ergebnisse im Bankengeschäft verantwortlich gemacht werden.