Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

4. Januar 2017

Die Zeiten gutes Geld zu verdienen sind insgesamt härter geworden, auch die Banken werden davon nicht verschont. Die Profite der Banken sind im Sinkflug, einige Geschäftsbereiche sogar defizitär. Auf Dauer kann das natürlich nicht so weiter gehen, die Banken sind am überlegen wie die schlechte Situation verbessert werden kann. Nebst möglichen Einsparungen werden auch Fusionen ins Auge gefasst, so haben auch die Deutsche Bank und die Commerzbank ausgelotet ob ein Zusammenschluss eine Option sein könnte. Zu ernsthaften Verhandlungen soll es vorerst aber nicht gekommen sein, eine Fusion steht nicht an. Im Gegenteil, laut John Cryan, Chef der Deutschen Bank, sind eher Maßnahmen zur Verkleinerung vorgesehen, wie er anlässlich einer Bankentagung des Handelsblatts ausführte. Zu dieser Zeit kursierten jedoch schon Gerüchte über eine geplante Fusion der beiden Banken, was die Aktien dieser zeitweise über fünf Prozente ansteigen liess.

Es besteht jedoch kein Zweifel darüber, dass es in Deutschland schlichtweg zu viele Banken gibt die sich gegenseitig das Leben nicht eben einfacher machen. Der Konkurrenzdruck ist enorm hoch geworden, Fusionierungen könnten diesen heiss umkämpften Markt etwas entspannen. Durch das Zusammenlegen von Banken wäre auch ein riesiges Sparpotential möglich. Die Probleme häufen sich jedoch, nicht nur die grosse Konkurrenz macht den Banken zu schaffen, auch die Einflussnahme durch die EZB tragen nicht dazu bei die Situation zu entschärfen. So müssen immer strengere Auflagen erfüllt werden, anderseits bringt die Zinspolitik mit den Negativzinsen der EZB das Bankengefüge in Bedrängnis, mit dieser Zinspolitik ist es kaum noch möglich gewinnbringend zu operieren.

 

EZB für die kommende Finanzkrise verantwortlich?

So ist es nicht wirklich erstaunlich, dass die Banken, vertreten durch ihre Vorstände sich wenig erfreut zeigen, was sich Brüssel immer wieder neues einfallen lässt. Georg Fahrenschon geht gar soweit auszuführen, dass für die nächste Finanzkrise die falsche Geldpolitik der EZB verantwortlich ist. Das Kerngeschäft der Sparkassen liegt darin, Einlagen von Sparern gewinnbringend arbeiten zu lassen, indem diese Gelder gegen Zinszahlungen an Kreditnehmer verliehen werden. Nur, der Kreditbedarf ist weniger geworden, in den ersten 4 Monaten in diesem Jahr sogar rückläufig. Die Banken sind unter Zugzwang, es müssen andere Wege und andere Lösungen gesucht und gefunden werden.

Die niedrige Ertragslage von den Finanzinstituten einfach auf die EZB zu schieben wäre doch etwas simpel und auch nicht ganz korrekt so die Beurteilung von Prof. M. Hellmich, er lehrt an der Frankfurt-School Management und finanzielle Risiken. Prof. Hellmich ist der Ansicht zum jetzigen Zeitpunkt könne die Zinspolitik nicht geändert werden, die EZB habe auch die Aufgabe die Wirtschaftslage in ganz Europa möglichst gut zu betreuen. Etwas besser gestellt sind die Versicherer, diese haben langfristig investiert, Banken haben die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt, die Anlagemöglichkeiten sind zurzeit unrentabel. Um die Bewertungen der Versicherer und auch den Altersvorsorgen nicht zu senken wäre eine Abkehr der augenblicklichen Zinspolitik nicht zu machen. Rückendeckung bekommt die EZB auch von François Villeroy de Galhau, Präsident der französischen Notenbank, dieser Fachmann ist der Ansicht, die Preise von Aktien und auch Immobilien würden einem realen Wert entsprechen. Alles kann man so oder auch so sehen, Tatsache ist, die Banken müssen sich etwas einfallen lassen um mit den heutigen Gegebenheiten umgehen zu können. Da reichen simple Gebührenerhöhungen nicht aus so John Cryan von der Deutschen Bank, es müssen neue Konzepte und neue Einnahmequellen erschlossen werden, notfalls muss auch mit Filialenabbau nachgeholfen werden. Sein Amtskollege von der Commerzbank zieht solche drastischen Massnahmen noch nicht in Betracht, er möchte das lukrative Geschäft mit Privatkunden nicht gefährden.

 

Eine Digitalisierung ist mehr als überfällig

Um effizienter arbeiten zu können wird eine weitere Digitalisierung angestrebt, so der der Coba-Chef. Digilog wird sich das Ganze nennen und ist eine Wortakrobatik aus Digital und Analog. Hier wird ein großes Potential gesehen, kostengünstiger, effizienter und auch kundenfreundlicher zu arbeiten. Ob es dann auch das erhoffte Allerheilmittel ist wird sich zeigen. Der Chef der HypoVereinsbank, Theodor Weimer ist überzeugt eine neue Epoche einläuten zu können, die Zukunft gehört dem e-Banking auch über mobile Endgeräte und eine gute Online-Beratung über Robo-Advisors sollen helfen die Selbstkosten in den Griff zu bekommen. Google und Facebook haben eindrücklich vorgelegt wie wertvoll Kundendaten für Marktstrategien sein können. Die Banken verfügen über ein riesiges Potential an Kundendaten die bei seriöser Auswertung Trends und Gewohnheiten der Kunden preisgeben, die wiederum für die eigenen Produkte verwendet werden können. Dieses Modell stammt aus der Trickkiste der CS (Credit Suisse), die mit Palantir, einer amerikanischen Softwarefirma, Programme zur Auswertung der Kundendaten entwickelt hat. Solche Daten lassen sich sehr gut verwerten, sind allerdings (fast) unbezahlbar.

Ob die Bankkunden allerdings auch begeistert sind wenn all ihre persönlichen Daten bis aufs Unterhemd analysiert werden ist fraglich, das eh schon etwas angeknackste Vertrauensverhältnis zu den Banken könnte weiter Schaden nehmen. Ramin Niroumand von Fintech Finleap sieht in der Zusammenarbeit mit Techfirmen gute Chancen, er würde als „Deutsche Bank“ lieber mit Techfirmen zusammenarbeiten, als eine Fusion mit der Commerzbank suchen. Etwa 20 Banken in Europa sind etwa ähnlich gross wie die Deutschen Bank, Fusionen könnten durchaus von Vorteil sein, ein riesiges Potential an Einsparungen wäre möglich. Solche Übernahmen oder Fusionen sind jedoch noch ausgeblieben weil die Banken einfach noch zu schwach sind.

Sparen ist vorerst angesagt. Die Deutsche Bank und auch die Volksbanken wollen kostenintensive Filialen schliessen, die Commerzbank verlegt sich darauf, das Geschäft mit dem Mittelstand zu verkleinern. Neuen Wind bringt die Fintech in die Bankenlandschaft. Banken sind mit ausreichend Geld und Kunden versehen, auch hier hat ein Umdenken stattgefunden, die Banken arbeiten mit Jungunternehmen Fintechs zusammen. Die Commerzbank fördert Innovationslabore die Deutsche Bank und engagiert sich bei Digital Factorys. Man darf gespannt sein, wie sich alles weiterentwickelt.