Das können Family Offices leisten
Mit Family Offices werden kleine Unternehmen bezeichnet, die sich um die Verwaltung privater Vermögen kümmern, die eine gewisse Größe haben. Das kann die Form einer familieneigenen Gesellschaft annehmen oder auch eine Abteilung von Bankhäusern oder Finanzdienstleistern, die für solche Großkunden ihre Leistungen erbringen.
Ein sogenanntes Single-Family-Office ist für nur ein Familienvermögen zuständig. Die Multi Family Offices verwalten mehrere vergleichsweise kleinere Vermögen. Dabei werden, um rentabel zu arbeiten, rund 100 Millionen US-Dollar angegeben, die in der Verantwortung liegen. Bekannt sind diese kleinen Verwaltungsunternehmen, die meist höchstens 20 Angestellte haben, im Großen und Ganzen nur unter Privatinvestoren.
Die Beratungsqualität
Doch seit vermehrt Diskussionen um die Qualität von Bankberatungen entbrannt sind, rücken die Family Offices mehr in den Focus der Öffentlichkeit. Man erhofft sich hier eine größere Verbindlichkeit gegenüber dem Vermögen, als den unbedingten Drang, bestimmte Produkte verkaufen zu müssen.
Die Besonderheit eines Family Offices liegt genau hierin begründet: es ist lediglich dem Vermögensinhaber verpflichtet. Das Angebot eigener Geldanlageprodukte ist somit ausgeschlossen, da es sonst zu Interessenskonflikten käme.
Doch natürlich – wie sollte es anders sein – wollen sich auch hier wieder Verkäufer unter dem Deckmantel der Beratung satte Provisionen sichern. Leider ist der Begriff Family Office nicht geschützt, sodass man genau schauen muss, wo auch Family Office drin ist, wenn es drauf steht. Aus diesem Grund hat sich 2014 der unabhängige Verband der Family Offices gegründet (Vufo).
Loyalität und Vertrauen sind wichtig
Aus diesem Grund werden an den entsprechenden Bearbeiter besondere Bedingungen gestellt. Viele der Familien bringen eine Art Beirat mit, der kontrolliert oder zumindest berät.
Die Auswahl des „richtigen“ Family Offices ist keine leichte Aufgabe. Umfragen unter den Kunden ergaben, dass es bei den Meisten um Sympathie und Vertrauen geht; weniger um nackte Fakten. Doch letztlich zeigt auch das Ergebnis der Arbeit, wie gut das Unternehmen arbeitet und wie gut es gelingt, in Anlagefragen zu beraten und damit Verluste zu vermeiden.