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Altersarmut ohne zusätzliche Einnahmen

von: Sandra | Kategorie(n): Allgemein

7. Juni 2018
Altersarmut ohne zusätzliche Einnahmen

Seit Jahren ist in Deutschland die Altersarmut wieder ein Thema. Doch inzwischen droht dies zu einem umfassenden Problem zu werden, das längst nicht nur Einzelne betrifft.

Besonders bedrückend ist dabei, dass längst nicht alle, die davon betroffen sind, Empfänger von Sozialleistungen gewesen sind. Viele von ihnen haben ihr Leben lang gearbeitet. Dennoch reicht die daraus resultierende Rente für ein Leben im Alter nicht aus. Wie kann das sein? Vielzitiert bleibt Norbert Blüms Satz von der sicheren Rente. Doch damals ahnte er wahrscheinlich nicht, wie viele Arbeitnehmer heute mit ihrer Rente kein Leben über der Armutsschwelle mehr führen können.

Sicherung im Alter vom Staat

Im schlimmsten Fall steht einem Rentner die sogenannte Grundsicherung zu, ein Sozialgeld, welches vom Staat an all diejenigen gezahlt wird, die keine oder nur eine geringe Rente erwirtschaften konnten. Sie ist allerdings keine feste Größe, sondern abhängig vom Bedarf, der dann von der zuständigen Behörde ermittelt wird.

Es gibt einen Grundanspruch von 416 Euro, zu dem die Wohnkosten kommen und bei Wenigen noch diverse Zusatzansprüche. Die Prüfung, ob Anspruch besteht, sollte man ab ca. 840 Euro durchführen lassen.

Wie viel muss man dafür verdienen?

Wichtig ist für die Überlegung heute, wie viel man verdienen muss, damit man einen solchen Anspruch erwirtschaftet hat. Nehmen wir ein vereinfachtes Beispiel, und gehen davon aus, dass eine Rente in Höhe der Grundsicherung bekommt, wer in der gesetzlichen Rentenversicherung rund 26 Entgeltpunkte erwirtschaftet hat.

Hat man 45 Jahre regulär in etwa der gleichen Einkommensklasse gearbeitet, entspricht das einem Bruttogehalt von rund 1.800 Euro. Dieses Einkommen haben viele Arbeitnehmer, die im Gastgewerbe tätig sind, in Reinigungsfirmen oder als Friseur, so gibt die Agentur für Arbeit Auskunft. Weiterhin gibt die Statistik preis: Ca. jeder 10. Vollzeittätige in Deutschland arbeitet für weniger als 1.800 Euro brutto monatlich. Dazu kommen diejenigen, die Teilzeit arbeiten. Alles in Allem betrifft das also rund 10 Millionen Deutsche. Überlegt man nun, dass etwa 32 Millionen Deutsche sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ergibt das ein erschreckendes Bild von rund einem Drittel. Dazu kommen noch die Empfänger von Sozialleistungen, die in der genannten Statistik nicht auftauchen, weil sie nicht in die Rentenversicherung einzahlen.

Der Mindestlohn tut sein Übriges: 8,84 Euro beträgt er momentan. Damit man damit eine Rente über der Grundsicherung erwirtschaften kann, müsste er bei 11,64 Euro liegen. Eine Änderung der Gesetzlichkeiten bezüglich der Rente gibt es seit diesem Jahr: zusätzlich eingezahlte Renten wurden bislang auf die Grundsicherung angerechnet. Das hat sich nun geändert: wer eine private Rente angespart hat, kann davon 208 Euro anrechnungsfrei behalten.