Wie spart man sich in der mittleren Lebensphase ein kleines Vermögen an?

Schule und Ausbildung sind beendet, die ersten Erfahrungen in der Realität sind gemacht, ein guter Job mit einem zufriedenstellenden Einkommen wurde gefunden. Wer sich in dieser Situation befindet, ist in der Regel so um die 30 Jahre jung. Dies ist der richtige Zeitpunkt über seine Zukunft nachzudenken und die Weichen zu stellen. Das Einkommen reicht für einen komfortablen Lebensstil, aber wie sieht es für die Zukunft aus, ein Leben im Alter, nach einem erfüllten Berufsleben, wird die Rente ausreichen oder soll nicht doch besser noch etwas angespart werden?
Wer clever agiert, kann sich im Alter zwischen 30 und 50 Jahren ein kleines Vermögen ansparen. Damit dies aber auch wirklich funktioniert sind einige Grundregeln zu beachten. Gespart werden kann nur ohne Schulden, denn Kreditzinsen sind immer höher als Habenzinse. Bestehen also Schulden in irgendeiner Form, zum Beispiel ein Konsumkredit für ein Auto oder eine Wohnungseinrichtung sollte erst dies abbezahlt werden bevor man daran denkt Geld anzulegen, so die Baden-Württembergische Zentrale für Verbraucherschutz. Wie investiert werden kann ist immer individuell je nach Situation.
Regel Nr. 1. Nie auf ein einziges Finanzprodukt setzen
Besonders Kleinsparer sollten ihr überschüssiges Geld nie in ein einziges Finanzprodukt investieren. Um das Risiko von Verlusten zu minimieren empfiehlt es sich die Geldanlagen zu splitten, das sieht auch die Verbraucherzentrale von Nordrhein-Westfalen so. Eine Streuung der Investitionen ist die bessere Alternative sein Geld möglichst sicher anzulegen. Sparbücher sind eine sichere Angelegenheit, werfen jedoch kaum noch Rendite ab und sind heutzutage absolut unattraktiv geworden. Der Trend geht zu Einlagen in Fonds die doch etwas mehr Gewinn versprechen aber auch nicht ganz risikolos sind. Je nach Zusammensetzung des Fonds können hier allerdings Gewinne eingefahren werden.
Wer auf der sicheren Seite sein und nicht risikohaft spekulieren möchte sollte seine Investitionen in verschiedene Bereiche aufteilen. Ein Mix aus Sachanlagen wie Edelmetalle und Immobilien und verschiedene Wertpapiere ist eine gute Lösung. Welcher Anteil wie investiert werden soll hängt von der jeweiligen Situation des Investors ab. Investitionen mit Risiko werfen mehr Ertrag ab, wenn es aber ungünstig läuft kann auch ganz schnell viel Geld verloren gehen. Banksparpläne sind doch als relativ sicher zu bezeichnen, die Gewinne sind jedoch eher bescheiden. Wer sich für so ein Modell entscheidet sollte die Zinssätze der verschiedenen Anbieter genau ansehen auch die Kosten für das Management sind unterschiedlich.
Riester-Rentenversicherung eine Option?
Wer sich erst im Alter von 30 Jahren oder mehr für diese Sparform entscheidet ist etwas spät dran, es bleibt nicht mehr viel Zeit einen grösseren Betrag anzusparen, wer aber gleich nach der Ausbildung damit beginnt ist besser bedient, so die Ansicht der „Finanztest“ – Zeitschrift. Schon bei Vertragsabschluss weiss der Sparer auf den Cent genau was er nach Vertragsablauf auf seinem Konto hat. Es wird eine Mindestrendite von 1.75% per Vertrag garantiert.
Kapitallebensversicherungen bieten wenig garantierten Zins
Lebensversicherungen sind seit eh und je eine Sparoption, machen aber nur Sinn wenn man sich sicher ist, diese nicht frühzeitig auflösen zu müssen weil ein Kapitalbedarf besteht. Eine frühzeitige Auflösung ist zwar meistens möglich, bringen jedoch Verluste mit sich. Das Geld ist also langzeitig gebunden, der garantierte Zins ist mit 1.25% auch eher sehr bescheiden, mit weiteren Gewinnbeteiligungen darf zurzeit nicht gerechnet werden. Einige Finanzexperten raten von solchen Lebensversicherungen ab.
Sparen ja, nur wie viel ist die Frage
Sparen ist sicherlich empfehlenswert, denn irgendwann mal von einer bescheidenen Rente leben zu müssen ist keine schöne Perspektive. Was an Geld angelegt werden kann hängt natürlich immer vom Einkommen in der Relation zum Lebensstil ab. Mit einem steigenden Einkommen steigt meistens auch der Lebensstil, eine etwas teurere Wohnung, öfter mal Urlaub, Ende des Jahres ist auch das bessere Einkommen verbraucht, es bleibt nichts über um zu sparen. Hier muss der Hebel angesetzt werden. Der Lebensstiel sollte so gehalten werden, dass auch noch etwas für das Alter gespart werden kann. Wer sich in jungen Jahren für Wohneigentum entscheidet, wird kaum etwas sparen können da Kredite zu bedienen sind, was aber kompensiert wird wenn im Alter mietfrei gewohnt werden kann. So gesehen eine sehr gute Investition.
Ein gibt eine Faustregel die von Finanzexperten errechnet wurde die besagt, dass Mieter 9% des Bruttoeinkommens sparen sollten, bei Wohneigentümern wurde 8% errechnet um im Alter dann Einkommenslücken kompensieren zu können. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, denn das tatsächliche Einkommen ist der Index wie viel gespart werden kann. Kleinverdiener mit einem Einkommen um 2000 Euro werden bestenfalls 5% zurücklegen können, während Grossverdiener mit monatlich 4000 Euro oder mehr keine Mühe haben sollten 9% des Bruttoeinkommens auf die hohe Kante zu legen oder zu investieren.