Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

15. August 2016

Es ist zwischenzeitlich bekannt, Festgeldkonten sind nicht wirklich eine attraktive Sparvariante. Doch es gibt Unterschiede die nur gefunden werden müssen um etwas mehr daraus machen zu können, dabei sind einige einfache Merkmale zu beachten. Was wie als Festgeld angelegt wird sollte man ein paar Regeln kennen und auch beachten denn Festgeld ist nicht gleich Festgeld. Wer es richtig angeht kann auch hier etwas an Gewinnen mitnehmen, dazu hier einige Tipps.

Wer sich für eine Festgeldanlage entscheidet muss sich im Klaren sein, über einen gewissen Betrag auf eine gewisse Zeit nicht verfügen zu können. Eine gewisse Flexibilität ist damit nicht mehr vorhanden, muss ganz schnell Bargeld beschafft werden, können solche Verträge zwar aufgelöst werden, es müssen jedoch finanzielle Abstriche in Kauf genommen werden. Aus diesem Grund sollte nie die ganze Summe die zur Verfügung steht, längerfristig angelegt werden. Um bei einem finanziellen Engpass nicht gleich im Regen zu stehen raten Experten mindestens 2 – 3 Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto liegen zu lassen. Wie hoch der anzulegende Betrag ist kann der Anleger selbst bestimmen, wobei die Banken in der Regel ein unteres Limit von 5000 Euro vorgeben, nach oben unbeschränkt, oder mindestens im 6 – 7 stelligen Bereich, also für Otto-Normalsparer kein Thema.

 

Was ist die richtige Laufzeit?

Die aktuellen Zinsen liegen bei 0.5% bei einer Laufzeit von 1 Monat, bei 5 Jahren gibt es 1.51% und bei 10 Jahren gar 2.0%. Nicht eben berauschend aber doch noch besser als gar nichts. Diese Zahlen basieren auf einer Bekanntmachung der Stiftung Warentest vom 15.06.2016. Eine zu lange Laufzeit ist nicht empfehlenswert, auch nicht wenn hier die besten Zinsen gezahlt werden. Sollte sich die Geldpolitik der EZB mal ändern könnte es durchaus sein, dass Geldanlagen wieder besser verzinst werden, eine schnelle Umschichtung ist bei gültigen Verträgen dann nicht so ohne weiteres möglich.

Bei der Bewertung der Zinssätze muss auch die Inflationsrate mit berücksichtigt werden, die aktuell bei 0.1% liegt, was dann der Tatsache entspricht dass der Zinssatz von 2% auf 10 Jahren in Tat und Wahrheit nur bei 1.9% liegt. Glaubt man den Finanzexperten dürfte die Teuerungsrate bis ins Jahr 2018 auf 1.7% ansteigen, dann gäbe es effektiv genau gesehen nur noch 0.3% Zins. Die ganze Geldanlage könnte sich sogar zu einer Nullrunde steigern wenn die Inflation die 2% Marke erreicht, mehr wäre sogar eine direkte Geldentwertung. Festgeldkonten auf eine Laufzeit von lediglich einem Monat sind schlecht, da zahlen Tagesgeldkonten die besseren Zinsen und das Geld ist jederzeit verfügbar. Neukunden bei Tagesgeldkonten dürfen sich über einen Zinsfuß von 1% freuen.

 

Muss man sich auf eine fixe Laufzeit festlegen?

Wer in der glücklichen Lage ist über ausreichend Geld zu verfügen kann natürlich sein Geld splitten und diverse Festgelkonten innehaben und verschiedene Laufzeiten vereinbaren. Das ist natürlich etwa wie Zocken, es kann durchaus passieren dass nach einer Laufzeit von 5 Jahren die Zinsen nochmals gefallen sind und eine Reinvestition noch weniger attraktiv ist, es also besser gewesen wäre eine länger Laufzeit mit besseren Konditionen zu vereinbaren.

 

Was soll mit den Zinsen gemacht werden?

Angefallene Zinsen müssen natürlich auch irgendwo verbucht werden, das ist ja der eigentliche Gewinn. Hier gibt es wiederum verschiedene Optionen über die Vorgehensweise und sollte schon bereits bei Vertragsabschluss geklärt werden. Werden die Erträge, sprich Zinsen auf ein anderes Konto transferiert ist dies eine schlechte Lösung. Es macht weitaus mehr Sinn, sich die Erträge auf das gleiche Festgeldkonto gutschreiben zu lassen. Somit steigt der angelegte Betrag, was den Effekt hat, dass auch der Zins verzinst wird. Die Zinsauschüttung im nächsten Jahr wird dementsprechend höher sein, was bei grossen Anlagebeträgen doch einiges ausmachen kann, das wiederholt sich jedes Jahr bis der Vertrag ausläuft. Darum sollten nur Festgeldkonten gewählt werden die auch bereit sind die jeweiligen Zinsen immer wieder zum eigentlichen Einlage-Kapital zuzuschreiben. So vermehrt sich das Kapital besser und schneller.

 

Wie schaut es aus mit der Einlagesicherung?

Alle Banken die in Europa eine Bankenlizenz haben sind gesetzlich verpflichtet Einlagen pro Kunde und Bank mit 100000 Euro abzusichern. England geht hier auf Grund seines Status andere Wege hier liegt die Einlagesicherung geringfügig tiefer. Ereignisse wie der Zusammenbruch der Lehmann Brothers Bank in den USA aber auch die Bankenkrise auf Zypern lassen erahnen, dass diese gesetzliche Sicherheit trügerisch sein könnte. Ob dann wirklich alle Banken in der Lage wären ihren Verpflichtungen nachzukommen bezweifeln viele Finanzexperten, da müsste wohl der Staat wieder eingreifen damit die Anleger nicht auf der Strecke bleiben. Banken leihen sich weltweit Unsummen, welche Bank nun mit welcher Bank Geschäfte macht ist völlig undurchschaubar. Würde erneut eine der ganz grossen Banken in Schieflage geraten, oder gar pleite machen ist anzunehmen dass auch europäische Banken ins Trudeln kommen. Einige Banken werben sogar damit, dass ihre Einlagesicherung höher als die gesetzlich vorgeschriebene ist. Ein besserer Schutz dürfte sein, sein Geld auf verschiedene Banken zu verteilen, falls man in dieser Liga mitspielt.