Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

27. November 2016

In der Bundesrepublik gibt es die Anlageform des Tagesgeldes noch nicht lange. Sie eignet sich gut als Basis-Anlage auch wenn die Zinsen niedrig sind. Je nach Kreditinstitut variieren auch die Angebote enorm. Aus diesem Grund lohnt es sich genauer hinzuschauen. Beim „Tagesgeld“ an sich handelt es sich um eine ziemlich neue Erfindung die für deutsche Bankkunden kreiert wurde. Seit ca. 20 Jahre existiert die Anlageform die mit der Entstehung der ersten Direktbanken auf den Markt kam. Seitdem hat das Tagesgeld für Furore auf dem Sektor der einfachen Geldanlagen gesorgt. Niedrige Zinsen sind auch für die Sparform der Tagesgeld-Anlage schlecht. Trotzdem eignet sich diese Sparform immer dann, wenn Anleger Kapital übrig haben, es aber nicht zu lange fest anlegen wollen.

Tagesgeld – das verbirgt sich hinter dem Begriff?

Ursprünglich kannten Anleger in Deutschland nur zwei Sparformen: Das klassische Sparbuch und Festgeldkonten mit 12 oder 24 Monaten Laufzeit. Der Zinsertrag des Sparbuchs war sehr gering, die Investition in ein Festgeldkonto dafür sehr unflexibel. Der Vorteil eines Tagesgeldkontos: Der Kunde kann es jeder Zeit kündigen und somit kurzfristig auf sein Erspartes zugreifen. Hinzukommt das die Zinsen höher sind als bei einem herkömmlichen Sparbuch. Das Kapital von Anlegern ist heiß begehrt. Der Wettbewerb ist so hart, dass es sogar Institute gibt, die höhere Zinsen zahlen als nach Vorgabe des Leitzinses üblich sind. Und das sogar in einem Zeitraum des Nullzinses.

Wie hoch sollte die Summe auf einem Tagesgeldkonto sein?

Anlageexperten raten meist dazu die Anlage auf einem Tagesgeldkonto immer als letzten Notgroschen zu verwenden. Die Möglichkeit, das Konto täglich zu kündigen macht es gerade im Fall einer überraschenden Ausgabe, wie etwa der Reparatur des Autos, nutzbar. Verbraucherschützer empfehlen als Faustregel ein Anlagevolumen von 3 Netto-Monatsgehältern. Wer über höhere Rücklagen verfügt, der sollte diese besser langfristiger und besser verzinst anlegen. Dies ist zum Beispiel bei einer Festgeldanlage möglich. Das Risiko sich über einen zu langen Zeitraum mit niedrigen Zinsen abzugeben ist ziemlich gering. Experten gehen davon aus, dass diese Niedrigzinsphase noch länger andauert. Als Anlageform für die Altersvorsorge ist das Tagesgeld nicht geeignet. Hier lohnt sich eher eine Investition über ETF oder Fons auf dem Anleihen – oder Aktienmarkt.

Welche Renditen bringt Tagesgeld im Moment?

Das niedrige Zinsniveau hat natürlich auch Auswirkungen auf die Tagesgeldangebote. Ein Internet-Vergleichsportal hat 120 Banken verglichen. Der Durchschnittszins liegt bei gerade einmal 0,25% – ein historischer Tiefststand. Zum Vergleich: Als 2008 die Zinsen durch die Notenbanken als Folge der Finanzkrise gesenkt werden mussten lag der Zinssatz noch bei beinahe 4 Prozent! Verivox hat 800 Banken verglichen. Das Ergebnis liegt bei nur noch 0,02%. Das Portal hat in seinem Vergleich auch Institute mit berücksichtigt die beinahe keine Tagesgeldzinsen mehr ausgeben. Aber: Es gibt auch Institute am Markt die wesentlich mehr zahlen: Die VW-Bank und die Audi-Bank gewähren für den Zeitraum von vier Monaten garantierte 1,1%. Die ING-Diba bietet für den gleichen Zeitraum immerhin noch 1%. Im Anschluss  Danach fällt der Zins natürlich viel geringer aus.

Welche Konditionen sind für Anleger besonders wichtig?

Banken unterstützen den Zins um Kunden zu gewinnen. Natürlich funktioniert das nur wenn sie gewissen Hürden einbauen. So können meist nur Neukunden vom höheren Zinssatz profitieren. Der Zinssatz für Bestandskunden ist oft deutlich niedriger. Hinzukommt eine zeitliche Begrenzung für den hohen Zins. Hier ist die Frist  der Consorsbank mit einer Laufzeit von einem Jahr momentan am längsten. Wer dauerhaft von höheren Zinsen profitieren will der muss nach dieser Zeit notgerungen zu einem anderen Institut wechseln und erneut als Neukunde starten.

Tatsächlich gibt es Anleger die dieses Zinshopping betreiben. Der Experten Tipp an dieser Stelle: Kündigen Sie das Konto wenn sie die Tagesgeldanlage auf ein anderes Kreditinstitut übertragen. Bleibt das Konto bestehen, dann gelten Sie ab sofort als Bestandskunde und können bei einer Rückkehr nicht mehr von den Neukundenkonditionen profitieren.

So funktioniert die Kontoeröffnung

Die Kontoeröffnung ist in der Regel mit einem geringen Aufwand verbunden. In einer Bankfiliale genügt es einen gültigen Ausweis mitzuführen. Bei Direktbanken kommt das Postident-Verfahren zum Einsatz. Der Neukunde kann sich dabei einen Antrag auf eine Kontoeröffnung herunterladen und füllt diese im Anschluss aus. Mit einem Ausweis und dem ausgefüllten Antrag führt der Weg zu einer Filiale der Post. Von hier aus werden die Dokumente direkt an das Kreditinstitut gesendet. Es gibt mittlerweile sogar Direktbanken, wie die ING-Diba, die ein Videoident-Verfahren anbieten. Dabei erfolgt die Kontoeröffnung per Videoanruf direkt über einen Mitarbeiter der  Bank.

Wann erfolgt die Gutschrift der Zinsen?

Dieser Turnus ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bei der Renault-Bank erfolgt die Verzinsung monatlich. Der Anbieter Moneyou verzinst vierteljährlich. 1822-direkt und die ING-Diba verzinsen sogar nur einmal jährlich. Grundsätzlich gilt: Je häufiger die Verzinsung eintritt, desto kleiner ist der Zinseszins-Effekt und desto höher ist der Profit des Anlegers.

Wie hoch ist das Anlagerisiko?

Für sämtliche Banken innerhalb des Euro-Raums gilt die Einlagensicherung bis zu einem Maximalbetrag von 100 000 Euro pro Institut und Anleger. Deutsche Institute verfügen zusätzlich über separate Einlagensicherungen deren Beträge deutlich höher sind. Es gibt Verbraucherschützer die vor Anlagen bei ausländischen Banken warnen. Im Falle einer Bankenpleite ist nämlich das jeweilige Heimatland des Instituts für die Entschädigung der Anleger verantwortlich. Ausländische Anleger könnten hier nachteilig behandelt werden. Auch wird davon abgeraten mehr als die maximale Summe der Einlagensicherung, also 100 000 Euro, anzulegen. Ohnehin gibt es mittlerweile Banken die gewisse Obergrenzen für höhere Zinsen eingeführt haben. Die 1 % Verzinsung der Consorsbank gilt beispielsweise nur bis zu einem Anlagebetrag von 20.000 Euro.