Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

7. November 2016

Festgelderträge sind im Zeitraum des Nullzinses nur möglich, wenn sie mit gewissen Risiken verbunden sind. So bieten beispielsweise Online-Vermittler meist Zinsen an, die ein wenig höher als der Marktdurchschnitt sind. Allerdings raten Verbraucherschützer davor dringend ab. Wer lediglich in Festgeld investiert der darf nicht anspruchsvoll sein. Wollen Sparer verfügbares Kapitel um jeden Preis ohne den Einfluss der schwankenden Kapitalmärkte für eine überschaubare Zeit anlegen kommen nur einige wenige Anbieter in Frage. Die Erträge sind zudem meist minimal und ganz ohne Risiko geht diese Anlageform auch nicht mehr. Sigrid Herbst, Mitarbeiterin der FMH-Finanzberatung aus Frankfurt beobachtet ständig Kreditinstitute und ihre Zinskonditionen. Sie ist der Meinung das Sparer gut abwägen müssen. Zwar gäbe es noch erkennbare Festgeldzinsen für die Anlagezeiträume von einem Jahr oder auch 3 Jahren. Die Anbieter seien aber nicht mehr die örtlichen Volksbanken oder Sparkassen.

Festgeldanlagen mit der Laufzeit von einem Jahr bringen aktuell maximal einen Zinsertrag von 1,1 Prozent. Auf diesem Gebiet zahlt, nach der FHM Übersicht, die estnische Bigbank am meisten. Auf den weiteren Plätzen folgen drei Kreditinstitute mit jeweils einem Zinsertrag von einem Prozent: Die Klarna-Bank aus Schweden, sowie Sberbank Direct und Deniz Bank in Österreich – zweit Tochterunternehmen der Sberbank aus Russland.

Nach Steuern und Inflation können Sparer so das angelegte Kapital gerade erhalten. In Deutschland belief sich die Teuerungsrate zuletzt auf 0,4%.  Dies ist jedoch mit Jahresfestgeld in der Regel kaum noch möglich. Nach FHM Berechnungen belaufen sich die Zinsen für ein 12monatiges Festgelegt auf gerade einmal 0,27 Prozent. Ein historischer Tiefststand.

Hinzu kommt: Die Anleger müssen außerdem mit einem Einlageschutz leben, der nur einen bestimmten Geldbetrag absichert. Gemäß dem EU-Einlagenschutz beläuft sich diese Summe bei Banken auf 100.000 Euro pro Anleger. Ein weiteres Risiko: Im Falle einer Bankenpleite muss das Recht auf Erstattung im jeweiligen Ursprungsland der Bank eingeklagt werden. Die ist zeit – und arbeitsintensiv.

Sparer müssen sich also genau überlegen, welches Risiko sie eingehen wollen. Niels Nauhauser, ein Vertreter der Verbraucherzentrale aus Baden-Württemberg und andere Verbraucherschützer raten Anlegern davon ab.  Geld, welches Sparer über eine gewisse Zeit auf ihren Konten sicher verwahren wollen, sei kaum Spekulationskapital sondern Kapital, welches für Notsituationen als Reserve dienen soll.

Es gibt Anbieter, die zu einer freiwilligen Einlagensicherung in Deutschland gehören. In der Spitze zahlen sie aktuell 0,9 Prozent über einen Anlagezeitraum von einem Jahr. Branchenprimus ist hier die Abcbank. 0,9 Prozent sind wesentlich mehr als der Anbieterdurchschnitt momentan ausruft.

Für einen Anlagezeitraum von 3 Jahren gibt es im Moment maximal 1,3 Prozent Zinsen pro Jahr. Diese Prozentsätze zahlen die Sberbank Direct und die Bigbank. Hier gilt es immer zu bedenken, dass die Anlage über 3 Jahre fest läuft. Mit steigenden Zinsen in der Zwischenzeit würde das Angebot natürlich unattraktiver werden.

Centfuchser finden natürlich immer noch bessere Angebote. Weltsparen oder Savedo, zwei Online-Vermittler locken mit bis zu 1,65% Zinsen pro Jahr. Möglich wird das durch die Vermittlung des Geldes von Instituten im Ausland, die in der Bundesrepublik keine Niederlassung haben. Ganz oben auf dieser Liste stehen jedoch Kreditinstitute aus Ländern die eine niedrige Bonität aufweisen. Dazu zählen unter anderem Kroatien, Portugal oder Bulgarien.  Nach der Meinung von Herbst ist es hier jedem selbst überlassen ob die Zinsdifferenz die Angst um einen möglichen Kapitalverlust aufwiegt, oder nicht.

Aufgelistet nach Cent und Euro sind die Erträge bei Instituten mit und ohne deutsche Einlagensicherung unter dem Strich ziemlich gering. Über das Angebot einer Zinsplattform erhält ein Anleger für 10.000 Euro pro Jahr am Ende 75 Euro mehr. Das entspricht einem Plus täglich 20 Cent!

Verbraucherschützer geben Anlegern daher den Tipp nach Angeboten bei deutschen Anbietern zu suchen. Es gäbe auch Direktbanken mit akzeptablen Zinsmodellen hierzulande. In Deutschland seien, für den Fall der Pleite einer Bank, die Chancen auf Rückerhalt des Kapitals immer noch am größten, so die Verbraucherschützer weiter.