Private Rente vor allem für Frauen wichtig
Seit Jahren ist die Diskussion öffentlich, dass die staatlichen Rentenversorgungen so klein werden, dass eine zusätzliche private Sorge unumgänglich sei. Meist wird jedoch nicht erwähnt, dass dies überproportional auf Frauen zutrifft, die nämlich geringere Altersbezüge haben.
Frauen erzielen im Schnitt weniger als die Hälfte der Rentenbezüge von Männern. Eine parlamentarische Anfrage der grünen Bundestagsfraktion hatte eine Antwort der Bundesregierung zur Folge, die dies bestätigte.
Bei Betriebsrenten bekommen Frauen im Durchschnitt 60 % weniger, in der gesetzlichen Altersrente 45 % weniger und bei der privaten Altersvorsorge erhalten sie rund 14 % weniger. Das hat zur Folge, dass Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind. Die entsprechende Grundsicherung im Alter ist im letzten Jahr bei Frauen über 65 in über 300.000 Fällen ausgezahlt worden. Dem entgegen stehen Zahlen der Männer von reichlich 200.000.
Gründe für die schlechtere Rente
Zum einen sind es die Frauen, die die Lebensarbeitszeit unterbrechen, um für die Familie da zu sein. Das wirkt sich eklatant auf die Rente aus. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass Frauen insgesamt schlechter bezahlte Arbeiten verrichten bzw. für gleiche Arbeiten schlechter bezahlt werden.
Dies bestätigen auch immer wieder andere Statistiken. Zum Beispiel hat das statistische Bundesamt ermittelt, dass es bei pflegenden Angehörigen zu 2/3 Frauen sind, die diese (unbezahlte) Arbeit übernehmen.
Rentenlücke verkleinert sich – aber Angleichung lässt auf sich warten
Diese Lücke in den Renten verkleinert sich – doch nur langsam. Von den heute jungen Frauen sind viel mehr berufstätig (auch in studierten, gut bezahlten Stellen) als die Generation, die heute Rente bezieht. Vor allem im Westdeutschland war es bis in die 70er Jahre hinein das klassische Modell, dass der Mann verdiente und die Frau zu Hause blieb. So erwarben die Männer natürlich auch höhere Rentenanwartschaften.
Die Zeit, bis die Rentenansprüche sich angleichen, wird bei entsprechenden Studien mit rund 60 Jahren benannt. Die Grünen fordern deshalb eine entsprechende Reform.