Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

26. Dezember 2016

Wie lange es noch dauert ist zurzeit noch ungewiss, doch die Commerzbank geht davon aus, dass die EZB (europäische Zentralbank) für Einlagen einen gestaffelten Zinsfuß beschließen wird. Der anhaltendende Negativ-Zinsfuß der EZB wirkt sich langfristig negativ aus, am Schluss dieser Kette ist auch der kleine Sparer betroffen denn dieser bekommt für seine Ersparnisse keine oder so gut wie keine Zinsen mehr.

Laut Volkswirt Michael Schubert von der Commerzbank, will die EZB mit einer Zinsstaffelung versuchen die Nebeneffekte der Negativzinspolitik etwas abzuschwächen. Es ist davon auszugehen, dass diese Neuerung ab Dezember in Kraft treten soll, denn auf diesen Zeitpunkt ist eine weitere Senkung des Einlagezinses durch die EZB vorgesehen.

Die Finanzinstitute verfügen über unglaubliche Mengen an überschüssigem Geld, Geld das nicht gewinnbringend angelegt werden kann und müssen zudem ihr Geld bei der EZB deponieren, bekommen aber dafür keine Zinsen sondern müssen 0.4% Negativzinsen bezahlen. Insgesamt sollen bei der EZB rund eine Billion Euro hinterlegt sein, was die Finanzinstitute insgesamt 4 Mrd. Euro kostet. Gemäss Untersuchungen der holländischen Zentralbank trifft dieser Negativzins die Niederlande und auch Deutschland besonders hart. Institutionelle Investoren verkaufen ihre Anleihen, die an kreditwürdige Länder wie Deutschland oder auch Holland vergeben wurden, weiter an die EZB.

 

Wie lange halten die Banken noch durch?

Fast allen Banken geht diese Zinspolitik an die Substanz, es können so gut wie keine Zinserträge mehr erwirtschaftet werden, denn auch die Bankkunden sind nicht bereit schlussendlich diese fehlenden Einnahmen zu kompensieren. Herr Schubert weiss zu berichten, dass rund 20% der Banken grosse bis sehr grosse Einbussen bei den Zinserträgen verzeichnen müssen, dies geht aus dem Quartalsbericht der EZB hervor. Die EZB vertritt hingegen die Ansicht, dass einer höheren Anleihenotierung wie auch einer besseren Kreditqualität das Nettoergebnis um 0.05 Prozentpunkte verbessern. So gesehen ist alles eine Sache aus welchem Blickwinkel beurteilt wird.

Bei der Commerzbank ist man der Ansicht, dass die Einschätzung der EZB, dieser Negativzins mit allen Nebeneffekten würde sich bewähren, doch nicht so ganz richtig ist und von der EZB neu überdacht werden sollte. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB wird wohl einer genauen Analyse unterzogen werden müssen und dürfte beim EZB-Rat nicht so einfach durchzubringen sein. Die Diskussionen gehen nun dahin, das es möglicherweise Freibeträge geben soll, wofür die Finanzinstitute keine Negativzinsen an die EZB zahlen müssen. Diese Massnahme würde es manchen Banken ermöglichen, wieder profitabel zu arbeiten, nicht zuletzt dürfte auch der kleine Sparer darauf hoffen ebenfalls profitieren zu können, indem wieder etwas Zins für die Ersparnisse abfallen könnte. Für eine weitere Zinssenkung ist der Zeitraum September und auch der Dezember im Gespräch. Die Commerzbank geht davon aus, dass die Prognosen über die Inflation erst im Dezember 2017 bekannt gegeben werden. Es ist damit zu rechnen, dass die niedrige Kerninflation anhalten und diese Negativzinspolitik der EZB den Banken weitere Probleme bringen wird.