Festgeldanlage | Festgeldzinsen im Vergleich |


von: admin | Kategorie(n): Allgemein

28. November 2016

Investmentclubs sind eine Organisation von Menschen die zusammen Geld investieren. Anlageentscheidungen trifft die Gemeinschaft demokratisch.  Wie solche Clubs organisiert sind und welche Vorteile bzw. Nachteile sie haben erfahren sie hier.

Wie sieht die aktuelle Entwicklung des Automobilmarkes aus? Welche Hersteller Aktien sind momentan interessant? Ist eine Investition in Aktien der Pharmaindustrie besser? Solche Fragen werden in Investmentclubs regelmäßig gestellt und von den Mitgliedern diskutiert. Diese Clubs bestehen aus Privatpersonen die zusammen Anlageentscheidungen treffen.

Der Dachverband von Investmentclubs in der Bundesrepublik ist die DSW. Jürgen Kurz vom DSW gibt an das Investmentclubs meist zwischen 5 und 15 Mitglieder haben. Deutschlandweit existieren schätzungsweise ca. 700 solcher Vereinigungen. Genaue Zahlen gibt es nicht, da Investmentclubs nicht zentral registriert werden. 

Häufig haben einzelne Clubmitglieder spezielle Ressorts im Blick, so z.B. den Finanzsektor, den Gesundheitsmarkt oder den angesprochenen Automobilbereich.

 

Die Mehrheit entscheidet über die Anlagen

Laut Kurz wird der Informationsaufwand aufgeteilt. So geben Clubmitglieder bei den Treffen Auskunft über Ihre Beobachtungen und die persönlichen Empfehlungen. Über den Kauf, den Verkauf oder aber das Halten von Anlagen des Clubs entscheidet nur die Mehrheit.

In Investmentclubs stehen nicht immer nur der Gewinn und die gemeinsame Geldanlage an erster Stelle. Vielmehr lernen die Mitglieder mehr über das Thema Anlagemöglichkeiten und die eigenen Finanzen. Darum möchten Clubmitglieder auch das erlangte Wissen später für eigene Anlagen nutzen, so Sylvia Schönke. Sie ist Finanzberaterin bei der Verbraucherzentrale von Brandenburg.

Das clubeigene Depot-Konto umfasst häufig mehr Kapital als die Gesamtsumme der Einzelkonten.  In der Gruppe können so zum Beispiel Mindestanlagegrenzen erreicht werden die bei einigen Fonds nötig sind aber von Einzelpersonen des Clubs nicht realisiert werden könnten. Als Gruppe reduzieren sich auch die Bankgebühren im Vergleich zum einzelnen Anleger.

Ein enormer Vorteil: Das höhere Kapital ermöglicht eine breitere Streuung des Club-Depots. Somit sinkt auch das Anlagerisiko. Laut Kurz vom DSW ist ein gewisses Maß an Vertrauen unbedingt nötig. Wer nicht damit umgehen kann wenn die Mehrheit eine Entscheidung trifft die man persönlich nicht gut heißt, der sollte nicht Mitglied in einem Investmentclub werden.

 

Welcher Club eignet sich für mich?

Es gibt unterschiedliche Investmentclubs, zum Beispiel Clubs für Studenten oder Clubs die nur Frauen als Mitglieder aufnehmen. Natürlich existieren auch Clubs deren Mitglieder hinsichtlich Alter, Bildung und Geschlecht bunt gemischt sind.  Ein Tipp an dieser Stelle: Man sollte immer erst eine Clubversammlung besuchen bevor man Mitglied wird. Laut Schönke ist es immer besonders wichtig, dass man den richtigen Draht zueinander hat. Hier kann die Risikobereitschaft der Mitglieder bei Anlagen ein entscheidender Punkt sein. Werne gerne konservativ investiert, der sollte sich einen Club suchen der diese Einstellung teilt.

Schönke betont zusätzlich das Anleger niemals ihr gesamtes Kapital in Clubanlagen investieren sollten.  Es ist immer ratsam das vorhandene Vermögen gleichmäßig auf unterschiedliche Anlageformen, wie etwa Immobilien, Rentenverträge, Festgeld und Tagesgeld zu verteilen. Einer dieser Bereiche kann die Investition innerhalb eines Investmentclubs sein.

 

Der richtige Investmentclub – so wird man fündig

Den richtigen Club zu finden kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Die Mitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen, also müsse es, laut Kurz, schon räumlich passen. Investmentclubs die online agieren sind häufig nur kommerziell aufgestellt.  Zwar gibt es hier auch Mitglieder, die Entscheidungen werden aber von einem Ausschuss getroffen, so Kurz weiter. Wer hier einsteigen will der muss ich Gedanken über Performance und Rendite machen so der DSW-Fachmann.

Clubs die über eine halbe Millionen Euro oder mehr an Geldern verfügen und über 50 Mitglieder haben werden von der BaFin beaufsichtigt und müssen von ihr eine schriftliche Erlaubnis erhalten. Nach Aussage der BaFin ist dies dann aber kein Investmentclub mehr.

Wer möchte kann selbst zum Gründer eines Investmentclubs werden. Der Clubs benötigt mindestens 2 Personen als Mitglieder und wird als GbR geführt. Auf der Internetseite des DSW findet man die nötigen Vertragsentwürfe.  Darin wird beispielsweise der Umgang mit Gewinnen und Beiträgen geregelt. Schönke vom Verbraucherschutz rät dazu im Vorfeld einen Fachanwalt zu Rate zu ziehen. Dieser sollte den Vertrag zunächst auf seine Richtigkeit prüfen.

 

Einlagen des Clubs unterliegen Grenzen

Für private Investmentclubs gibt es Einlagengrenzen. Sie dürfen pro Jahr die Summe von 100.000 Euro nicht überschreiten. Ist die Summe an neuen Einlagen höher muss möglicherweise ein Prospekt der Vermögensanlage erstellt werden. Dieses Prozedere ist aufwendig und kostenintensiv, so die Auskunft auf der Internetseite der DSW.

Unter Umständen weigern sich Kreditinstitute ein Depot-Konto für einen Investmentclub zu eröffnen. Bei diesem Konto handelt es sich um ein Und-Konto. Das bedeutet: Eine Transaktion muss von jedem Mitglied per Unterschrift bestätigt werden. Ein hoher Aufwand, der für die Banken nur wenig rentabel ist. Die Suche nach dem richtigen Kreditinstitut kann daher etwas dauern. Online-Banken gelten an dieser Stelle als offener für die Depot-Eröffnung eines Investmentclubs.

Vor der Investition sollten Anleger immer auch an die Fristen denken. Erst nach deren Ablauf ist das eigene Kapital wieder verfügbar. Der Austritt aus einem Club ist mit einer Frist verbunden. Meist gibt es feste Zeitpunkte zum Ende des Halbjahres oder Kalenderjahres. Kurz  vom DSW gibt zu bedenken, dass man mit der Mitgliedschaft in einem Investment-Club immer auch eine Verpflichtung eingeht.