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Sind ausländische Direktbanken sicher bei der Einlage von Tages- oder Festgeld

von: admin | Kategorie(n): Allgemein

6. Januar 2017
Sind ausländische Direktbanken sicher bei der Einlage von Tages- oder Festgeld

Ob nun die FiBank aus Bulgarien oder die französische Kreditbank, immer mehr ausländische Direktbanken suchen ihr Heil auch mit deutschen Kunden, sie stehen mit ihren Angeboten im internationalen Vergleich ganz oben, was den Geschäftsbereich Festgeld und auch Tagesgeld anbelangt. Auch andere Banken wie die DenizBank aus Österreich oder auch die Renault Bank aus Frankreich, sie alle buhlen mit attraktiven Angeboten um die Gunst der Anleger. Darunter sind auch bekannte Namen wie MoneYou sowie Cortal Consors.

Wieso ist Deutschland für ausländische Direktbanken so attraktiv?

Alleine die hohe Einwohnerzahl mit weit über 80 Mio. Einwohnern lässt ausländische Banken auf ein hohes Kundenpotential hoffen. So gesehen ist Frankreich mit 66 Mio. Schweden mit nur 9 Mio. oder gar Österreich mit lediglich 8.5 Mio. ein eher kleiner Markt. Zudem verfügen viele Länder über ein grosses Bankenangebot, der Markt ist mehr als gesättigt. Auffallend ist auch der hohe Marktanteil einiger Banken in ihren Herkunftsländern, so hat zum Beispiel die Crédit Agricole in Frankreich einen Marktanteil von 28%, noch besser steht es bei der holländischen Rabobank, sie verfügt gar über einen Marktanteil von nicht weniger als 40%. So ist es ersichtlich, dass in einigen Ländern ein natürliches Wachstum kaum noch machbar ist, da finden lediglich noch Verdrängungswettbewerbe statt. Es ist naheliegend, dass diese Banken in Deutschland eine Alternative sehen Neukunden zu gewinnen, denn mit 80 Mio. Einwohnern ist Deutschland eine große Volkswirtschaft.

Wieso zahlen ausländische Direktbanken oft die besseren Zinsen?

Der spartanische Service der Direktbanken hilft den Banken Kosten zu reduzieren, die dann in Form besserer Zinsen an die Kunden weitergegeben werden können. Es werden keine teuren Filialen unterhalten, alle Transaktionen vom Kunden online erledigt, ein direkter Kontakt ist bestenfalls noch per Telefon möglich. Das Zinsniveau ist in einigen Ländern grundsätzlich besser als in Deutschland und trotz dieser Spitzenzinsen ist es für die ausländischen Direktbanken noch rentabel Einleger aus Deutschland zu suchen.

Ohne Finanzexperte zu sein ist für jedermann ersichtlich, dass ausländische Direktbanken bessere Zinsen bezahlen, als die Konkurrenz der deutschen Direktbanken, als Beispiel sind nur die MoneYou oder auch die NIBC zu nennen, beide in Holland beheimatet. Die Gewinnspanne der Banken liegt darin, für Einlagen weniger Zins zu bezahlen, als durch den Verleih von Geldern, womit die eingenommenen Kreditzinsen erwirtschaftet werden. Diese Differenz scheint bei den ausländischen Direktbanken noch zu stimmen, sie können noch halbwegs profitabel arbeiten.

Besteht bei den ausländischen Direktbanken ein Einlagerisiko?

Diese Frage kann grundsätzlich verneint werden. Alle Banken in der europäischen Union unterstehen den gleichen Auflagen aus Brüssel und müssen eine entsprechende Einlagesicherung nachweisen um eine Bankenlizenz zu bekommen. (Unser Beitrag Einlagesicherung gibt weiterführende Infos zu diesem Thema). Alle europäischen Banken verfügen somit über eine minimale Einlagesicherung von wenigstens 100000 Euro für jeden einzelnen Einleger. Solche Fonds zur Einlagesicherung bestehen unterschiedlich lange. Somit ist es nachvollziehbar, dass bei Ländern wie etwa Bulgarien oder Estland und auch Lettland diese Fonds noch nicht ganz so prall gefüllt sind, wie bei Ländern die dieses System schon länger eingeführt haben. Dazu gehört nebst Deutschland auch Österreich, die britischen Inseln, Holland und selbstverständlich auch Frankreich. Diese Einlagesicherung schreibt vor, dass bei einer Bankenpleite die Einleger innerhalb 20 Tagen bis zu einem Maximalbetrag pro Konto vollumfänglich entschädigt werden müssten. Würden die eigenen Reserven aus diesen Fonds nicht ausreichen müsste der jeweilige Staat oder gar Brüssel helfend eingreifen, es ist aber damit zu rechnen, dass in einem solche Fall 20 Tage nicht reichen würden. Weitere Informationen findet ihr auch in unserem Festgeld Ratgeber

Auf was sollte bei Anlagen auf ausländische Direktbanken geachtet werden?

Unabhängig davon wo eine Direktbank beheimatet ist, sollte der maximal Betrag von 100000 Euro nicht überschritten werden. Wer mehr anlegen möchte, kann sich bei verschiedenen Banken ein Konto eröffnen. Die Laufzeit sollte sich bei etwas weniger etablierten Banken aus Ländern wie Bulgarien oder Lettland und auch Estland in einem überschaubaren Bereich bewegen, also kurze bis mittelfristige Anlagen.