7 fette Jahre – was kommt jetzt?

Die Lehmann-Pleite ist nun 8 Jahre her. Nach dem danach folgenden Sturz hat sich die Geldlage erholt und prächtig entwickelt. Was folgte waren bis dato 7 fette Jahre für die Entwicklung des Geldvermögens von Privatpersonen. Er erlebte weltweit ein Wachstum um 61 Prozent und wuchs damit fast im doppelten Tempo wie es die Wirtschaftskraft tat. Aber was dürfen wir Anleger jetzt erwarten? Folgen nun 7 Jahre Dürre? Ein Blick in den aktuellen Allianz Global Wealth Report zeigt, das sich Sparer im vergangenen Jahr mit nur 9 Prozent Wachstum zufrieden geben mussten. Die Jahre 2011 – 2014 waren noch deutlich erfolgreicher gewesen. Das weltweite Brutto-Geldvermögen konnte im Jahr 2015 lediglich um 4,9 Prozent wachsen und lag am Ende bei 155 Billionen Euro. Innerhalb der Vermögensklassen Wertpapiere, Bankeinlagen, sowie Pensionsfonds und Versicherungen konnten die Wertpapiere mit einem Plus von 6,1% den größten Zuwachs verbuchen. Die Bankeinlagen kamen immerhin auf ein Plus von 5,5%. Abgeschlagen auf Platz drei lag die Sparte der Pensionsfonds und Versicherungen mit 3,3% Zuwachs. Diese Vermögensklasse leidet mittlerweile deutlich unter der gleichbleibenden Niedrigzinspolitik.
Anlegern stehen, mit Blick auf diese Zahlen, aufregende Zeiten bevor. Dies hängt auch davon ab ob sie sich bereits mit dem Thema Aktien beschäftigt haben oder nicht. Denn Aktienanleger können als die heimlichen Sieger gesehen werden die aus der Krise hervorgehen. Auf der anderen Seite ist der Spartrend der Privatpersonen kritisch zu durchleuchten: Auch im Zeitraum von Negativ– und Niedrigzinsen stehen Bankeinlagen mit kurzer Laufzeit – wohlgemerkt mit 0% Rendite – hoch im Kurs. Anlagen mit langer Laufzeit dagegen fristen häufig ein Schattendasein. In Europa existieren immer noch Haushalte die Geld aus Kapitalmärkten abziehen. Das „Sparen“ im herkömmlichen sind ist mehr und mehr zum „Parken von Geld“ geworden. Als investieren kann dieses Prozedere nicht mehr bezeichnet werden. Dabei kann ein langfristiges Sparen das keine Rendite abwirft, gerade im Hinblick auf die Altersvorsorge, drastische Folgen haben. Viele private Haushalte haben auch im siebten Jahr nach der Lehmann Pleite kein Vertrauen, was Investitionen in Finanzmärkten betrifft. Somit können sie auch nicht von steigenden Kursen als Folge der Niedrigzinspolitik profitieren.
Das Prinzip der Negativzinsen läuft diametral entgegen dem gängigen Verlauf der Finanzmärkte. Es herrschen berechtigte Zweifel ob diese Vorgehensweise in der Lage ist Vertrauen bei den Anlegern aufzubauen. Der „Wealth-Report 2016“warnt davor in dieser Form weiter zu machen. Da die Aktienmärkte in Bezug auf die Volatilität spürbar zugenommen haben ist die Zunahme des weltweiten Geldvermögens bereits spürbar zurückgegangen. Laut Informationen aus dem Report ist es nicht verwunderlich das gerade Japan, die USA und Europa diese Entwicklung zu spüren bekommen. Die fetten Jahre könnten ohne Preissteigerungen nicht weitergehen, denn nur damit ließen sich ausbleibenden Zinseinnahmen kompensieren, so der Report. Was bedeutet das konkret? Das es auch in der Zukunft ohne Aktien nicht funktionieren wird. Die Rendite ist dabei immer noch von der richtigen Aktienauswahl abhängig.