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Venture Capital wird auch als Risikokapital oder Wagniskapital bezeichnet. Es ist außerbörsliches Kapital. In der Regel stellt in solchen Fällen eine Gesellschaft Kapital zwecks Beteiligung an einem Unternehmen zur Verfügung, das als besonders riskant gilt. Eingebracht wird das Wagniskapital in der Variante vollhaftenden Eigenkapitals, jedoch auch als solches, welches als eigenkapitalähnliches Finanzierungsinstrument gilt, wie z. B. Mezzanine-Kapital (rechtlich eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital) oder als Wandelanleihe.

Noch vor den eigentlichen Finanzierungsphasen die mit einem Venture Capital, welches von Risikokapitalgesellschaften investiert wird, bekommen die Unternehmensgründer oft bereits von Freunden oder Angehörigen eine so genannte Anschubfinanzierung. Das können auch Mittel aus Förderprogrammen sein.

Untergliedert nach der Entwicklung des sich gründenden bzw. gegründeten Unternehmens werden je nach Phase, die Risikobeteiligung unterschieden in:

  • Seed Stage Capital
    Das ist eine frühe Phase in der auch Startkapital benötigt wird. Benötigt wird es oft für Ausgaben zur Forschung und Entwicklung, um so ein Produkt oder eine Dienstleistung marktreif zu machen. Da hier kein gebrauchsfähiges, fertiges Produkt vorliegt, ist ein hohes Risikopotenzial gegeben. Mögliche kommerzielle Erfolge stehen noch aus und sind in dieser Etappe nicht mit Sicherheit prognostizierbar.
  • Early Stage Capital
    Eine nächste Entwicklungsphase, in der die Entwicklungsphase bereits weitgehend abgeschlossen ist. Hier konzentrieren sich die Unternehmensaktivitäten auf Tests oder Studien, Marktaktivitäten oder/und den Aufbau von Produktionskapazitäten mit der Marschrichtung: erfolgreiche Markteinführung. Auch hier besteht noch ein relativ hohes Verlustrisiko.
  • Later Stage Capital
    Das junge Unternehmen hat die Marktreife erlangt. Das jetzt eingebrachte Kapital wird für die nunmehrige Expansions- oder Wachstumsphase benötigt und verwendet. Es werden Umsätze erzielt. Erfolge aus der Geschäftstätigkeit tun sich auf. Es gilt jetzt, Kapital für den Ausbau von Produktions- und Vertriebskapazitäten einzusetzen und so den Umsatz zu steigern. Für Kapitalgeber ist das Risiko nunmehr überschaubar.
  • Exit
    Die Phase des Austritts ist erreicht. Das kann nach etwa zwei bis sieben Jahren der Fall sein. Nunmehr wird eine Desinvestition angestrebt. Der Kapitalgeber zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Das geschieht z. B. durch Verkauf seiner Anteile an der Börse, an andere Unternehmen oder an andere Risikokapitalgesellschaften. Aber natürlich kommt auch infrage, die Anteile dem Unternehmen anzubieten, in das investiert wurde.

Bei einem Venture Capital betragen die angestrebten Renditen etwa 15 bis 20 Prozent (und darüber). Das ist recht hoch, jedoch entspricht es andererseits der Risikobereitschaft die der Kapitalgeber trägt bzw. mit zu tragen hat.

Was eine Risikokapitalbeteiligung charakterisiert:

  • Eine Beteiligung erfolgt vorwiegend in junge und nicht börsennotierte Unternehmen. Oft in solche, die technologieorientiert sind.
  • Vollhaftendes Eigenkapital ist gefragt, da derlei Unternehmen über den Weg der Bankenfinanzierung mangels Sicherheiten wenige Kreditchancen haben. Die Minderheitsbeteiligung liegt etwa bei 20 bis 35 Prozent.

Das Kapital wird vom Prinzip her unbefristet gegeben, jedoch sind die Kapitalgeber vom Grundsatz her nicht an Dividenden oder Zinszahlungen interessiert. Ihr Ziel ist primär der Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung.
Aus der Beteiligung ergibt sich für den Kapitalgeber die Bandbreite von einem Totalverlust bis zu sehr hohen Renditen.
Die Form der Beteiligung besteht nicht nur und ausschließlich in Form von Kapital. Auch betriebswirtschaftliches Wissen und Erfahrung (intelligentes Kapital) können eingebracht werden, um den beabsichtigten Erfolg zu erreichen. Die Unterstützung des Managements oder die Zurverfügungstellung seines vorhandenen Netzwerks kann der Kapitalgeber einbringen, um das junge Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. So etwa für den Aufbau von Geschäftsbeziehungen oder in Personalfragen.