Der Value at Risk (VaR) ist eine Verlustangabe der Art, welche Verlusthöhe mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines definierten Zeitraums nicht überschritten wird. Der „Wert im Risiko“ stellt ein Standardrisikomaß dar, bezogen auf eine Finanzposition, so z. B. ein Portfolio von Wertpapieren.
Beispiel: Ein Value at Risk von 8 Mio. Euro bei einer Haltedauer von einem Tag sowie einem Konfidenzniveau von 98 Prozent bedeutet:
Der mögliche Verlust der betreffenden Risikoposition von einem Tag auf den anderen wird mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit den Betrag von 8 Mio. Euro nicht übertreffen.
Das Konzept wird auch in Unternehmen in den Bereichen Industrie und Handel für die Quantifikation diverser und überwiegend finanzwirtschaftlicher Risiken eingesetzt. Mit dem VaR lassen sich unterschiedliche Risikoarten messen. So beispielsweise das Risiko von Aktienportfolios, von Zinsportfolios oder eines Kreditportfolios, die mit Hilfe eines Value at Risk beschrieben werden. Auch bei gemischten Portfolios ist der VaR messbar, selbst wenn sie sich aus verschiedenen Assetklassen zusammensetzen und sofern die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung der Portfolios berechenbar ist. Oft jedoch scheitert die Messung daran, dass die wechselseitige Abhängigkeit (Interdependenz) zwischen den verschiedenen Assetklassen, mithin in die verschiedenen Anlageklassen am Kapitalmarkt wie Aktien, Renten, Immobilien etc., nicht modelliert werden können. Das kann z. B. der Fall sein, weil die Produkt-Moment-Korrelation (Korrelationskoeffizient) nicht bekannt ist.